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Bei "Kampfansage - Der letzte Schüler" handelt es sich um ein ungewöhnliches Filmprojekt. Ein Martial-Arts-Film
made in Germany!
Irgendwann in der Zukunft hat die deutsche Bevölkerung den Glauben an sich selbst und an die Macht von Schusswaffen verloren und vegetiert vor sich hin. Doch da rafft sich der namenlose "Soldatenkönig" auf, um die ohnehin schon bettelarme Bevölkerung unter seinem Banner zu vereinen! Ein blutiger Bürgerkrieg beginnt. An dessen Ende sind fast alle Meister einer uralten Kampfkunst ermordet worden. Doch der letzte von ihnen - ein kleiner Tattergreis mit Brille - vermöbelt den Soldatenkönig und sorgt für dessen frühzeitiges Ableben. Doch da sind ja noch Bosco und seine Schwester - die Kinder des Soldatenkönigs. Selbige führen eine nicht immer ganz harmonische inszestuöse Beziehung und sinnen auf Rache. Kurzum: Der alte Mann stirbt, sein Schüler nimmt sich der Sache an und beginnt nun wiederum seinen Rachefeldzug. Schließlich hat der gemeine Bosco ja auch noch das Buch der geheimen Kampfkunst gestohlen ...
Man merkt dem Film seine Semiprofessionalität vor allem bei der Story an. Vielleicht hätte man dem Drehbuchautor seine Comics wegnehmen sollen, denn man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier ein großer Topf genommen wurde, in den dann alle Ideen reingeschmissen wurden. Zweimal umrühren und ein klappriges Storygerüst steht. Schade, dass sich die Crew von "Kampfansage - Der letzte Schüler" scheinbar keine Gedanken um die Atmosphäre des Filmes gemacht hat.
Nun gut, wegen der Hintergrundgeschichte braucht man sich den Film also nicht anzuschauen. Aber da war ja noch etwas: die Martial Arts-Szenen. Selbige sind durchaus sehenswert! Man merkt, dass die Darsteller ihr Handwerk verstehen. Leider plappern sie hin und wieder trotzdem noch stumpf drauflos und so entsteht gelegentlich eine Komik, die sicherlich nicht im Sinne des Regisseurs war ...
Die Bilder, speziell bei den Kämpfen, sind sehr schnell zusammengeschnitten. Das Auge kommt gelegentlich gar nicht hinterher. Die Choreographien sind sehenswert, streckenweise sind die Kämpfe aber einfach zu vorhersehbar. Doch muss man zu bedenken geben, dass hier mit einem relativ schmalen Budget sehr ansehnliche Bilder erzeugt wurden. Neben den Kämpfen können auch die CGI-Effekte überzeugen.
Bild und Ton weisen keine eklatanten Mängel auf. Beim Bild muss man gegenüber Hollywood-Produktionen natürlich Abstriche in Kauf nehmen. Speziell die verwendete Filmmusik ist aber derart nichtssagend, dass man auch gleich auf den Einsatz selbiger hätte verzichten können. Das dumpfe Technogehämmer will so gar nicht zu dem Film passen. Die Ausstattung der Special Edition ist vielfältig und bietet neben einem sehr ausführlichen, 90 Minuten langen Making-Of noch einige Audiokommentare, entfallene Szenen und vieles mehr.
Fazit:Ausreichend Bier und Chips vorausgesetzt, kann man sich von diesem Film gut unterhalten lassen. "Kampfansage - Der letzte Schüler" kann durchaus mit Filmen wie "Ong Bak" mithalten - bei dem sucht man eine plausible Story ja auch vergeblich!