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Das "Spiel mit Kunst" von Annette Stanger und Wolfgang Lüdtke ist eine faszinierende Reise durch zwanzigtausend Jahre Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk und Architektur. Die drei bis sechs Spieler begeben sich auf einen Wettlauf durch die fünf Epochen Altertum, Mittelalter, Renaissance, Barock und Neuzeit und müssen dabei verschiedene Fragen beantworten. Wer durch die richtige Beantwortung von Fragen und das Lösen von Aufgaben zuerst das Spielfeld mit dem Symbol Neuzeit erreicht, gewinnt.
Es handelt sich also um ein Wissensspiel, vergleichbar mit dem Klassiker "Trivial Pursuit", aber mit einer höheren Glückskomponente. Kommt ein Spieler auf ein Quizfeld, muss er eine Frage beantworten und hat dabei drei Antworten zur Auswahl. Bei einer richtigen Antwort darf er fünf Felder weiterziehen, bei einer falschen nur eines.
Das Spiel beinhaltet dreihundert Karten, die einzelne Bilder oder Kunstwerke zeigen. Auf der Rückseite stehen Fragen sowie weitere Informationen zum Werk selbst, dem Künstler, der Entstehungszeit und dem Aufbewahrungsort. Entstanden ist das Spiel in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Sämtliche Kunstwerke befinden sich in deren Besitz und können daher auch wirklich in Berlin bewundert werden. Es macht aber allein schon großen Spaß, die Kunstmotive aus den verschiedenen Epochen auf den Spielkarten zu betrachten.
Neben den Quizfeldern müssen die Teilnehmer auch andere Aufgaben bestehen, die seine Kreativität anregen. Eine so genannte "Enthüllungstafel" bedeckt zum Beispiel ein Bild. Es geht nun darum, schneller als ein anderer Spieler eine Frage zu diesem Werk zu beantworten. Das Motiv wird dabei Stück für Stück freigelegt.
Bei der Kategorie "Kunst im Kopf" muss jeder Teilnehmer ein Kunstwerk ganz genau betrachten und dann im Laufe des Spiels, ohne noch mal auf die Karte schauen zu dürfen, Fragen zu seiner persönlichen Bildkarte beantworten.
Die Kategorien "Kunstausstellungen" und "Auf den Punkt gebracht" regen ganz besonders die Fantasie an. Die Spieler müssen eigene Ideen zu einem Kunstwerk entwickeln und diese möglich gut verkaufen. Hierbei bestimmen die Mitspieler im Anschluss, wer am überzeugendsten agiert hat.
"Spiel mit Kunst", aus dem Belser Verlag und von Kosmos vertrieben, richtet sich an Spieler ab vierzehn Jahren. Hier liegt aber auch der Knackpunkt. Das Spiel ist in der Regel zu anspruchsvoll für junge Teenager. Einige Fragen, die wohl extra für diese Zielgruppe konzipiert wurde, wirken auf Erwachsene teilweise wie Scherzfragen. Das Spiel hätte daher seine Alterempfehlung besser nach hinten verschieben oder Karten mit zwei Schwierigkeitsgraden entwerfen sollen.
Natürlich haben Spieler mit guten kunsthistorischen Kenntnissen einen Vorteil gegenüber ihren Mitspielern, aber durch die vielen verschiedenen Aktionsfelder wird die Wissensfrage in den Hintergrund geschoben. Die Kreativitäts- und Glückskomponente ist genauso wichtig wie die reine Kenntnisabfrage.
Beim "Spiel mit Kunst" können die Spieler in ein bis anderthalb Stunden die Welt der Kunst auf spielerische Weise erfahren, dabei viel lernen und Kulturmuffel finden vielleicht sogar einen leichteren Zugang zu Kunst.