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Das Mittelalter ist eine faszinierende Zeit. Doch viele Personen haben lediglich eine grobe oder sogar falsche Vorstellung davon. Da diese Zeit ungefähr 500 Jahre umfasst, gab es sehr viele Veränderungen und Entwicklungen. Das Leben der damaligen Personen war nicht nur von Armut, Rittertum oder Minnesang bestimmt. "Zwischen Himmel und Hölle" ist für interessierte Jugendliche geschrieben worden, die einen genaueren Einblick in die damalige Welt bekommen möchten.
Anhand von vier einzelnen Lebensschicksalen erfährt der Leser mehr über die damaligen Lebensumstände. Den Anfang macht Jean, der Bauer, dessen Leben geprägt ist von harter Arbeit und der vollkommen von seinem Lehnsherren abhängig ist. Durch ihn erfahren wir, welche verschiedenen Schichten es für Bauern gab und wie ihr tägliches Lebens ausgesehen hat. Einen vollkommenen Gegensatz dazu bildet das Leben von Richard, der dazu bestimmt ist, eines Tages Ritter zu werden. Doch das ist gar nicht so einfach. Fern von zu Hause muss er seinem Burgherren gehorchen. Als er dann als Knappe einem Ritter zugeteilt wird, muss er mit dessen Launen zurechtkommen. Erst nach einer längeren Dienstzeit wird er auch selbst in den Ritterstand erhoben. Aber durch die Turniere und die Kreuzzüge hat auch er ein anstrengendes und kurzes Leben vor sich.
Viel beschaulicher geht das Leben des Mönches Anselm vor sich. Früher hieß er Rufus, doch mit seinem Eintritt ins Kloster hat er sein altes Leben abgelegt. Nach einem Jahr Besinnung wird er in endlich zum vollwertigen Ordensbruder. Dadurch wird sein Leben fortan vom Kloster bestimmt. Er muss sich an die strengen Ordensregeln und den gegliederten Tagesablauf anpassen. Nun darf er nicht einmal mehr darüber entscheiden, wann er das Kloster verlassen darf, sondern muss vorher den Abt um Erlaubnis bitten.
Viele Menschen des Mittelalters leben aber auch in einer der Städte. Hier gibt es einen großen Markt, auf der die Händler ihre Waren anbieten. Magda lebt hier ebenfalls und verkauft ihre Töpferwaren. Nebenbei muss sie sich noch um den Haushalt ihrer kranken Mutter kümmern. Dinge wie weben, nähen, kochen, putzen und Wasser holen warten neben dem Verkauf ebenfalls auf sie.
Neben diesen vier Lebensschicksalen gibt es noch weitere Kapitel über die Kreuzzüge, das Reisen im Mittelalter, die Pest und die Glaubenswelt der mittelalterlichen Bürger. So bekommt man ein ausführliches und überschaubares Bild, wie das Leben damals wirklich ausgesehen hat. Unterstützt werden die Informationen durch zahlreiche Bilder, Fotografien und Zeichnungen. Jeder Bereich des damaligen Lebens wird so gut wie möglich dadurch abgedeckt. Kinder ab zehn Jahren können mit diesem Buch das Mittelalter entdecken und daraus sogar viele Informationen für die Schule erhalten.
Wäre das Titelbild nicht, das viele Leser grübeln lässt, ob sich hierbei wirklich um ein Sachbuch für Kinder handelt, wäre dies ein sehr gutes Buch zum Thema Mittelalter. So erschließt sich der Reiz des Buches dem Leser erst, wenn er die erste Seite aufschlägt und einen Blick hinein wirft. Doch dann staunt man über die klar gegliederten Sachverhalte und die Vielzahl an Informationen, die in diesem Buch enthalten sind. Wenn sich Kinder für das Mittelalter interessieren, ist dieses Buch eine gute Wahl für sie. Ich persönlich bin jedenfalls richtig begeistert.