Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Ton | |
"Nichts ist vergeben, nichts ist vergessen!", so heißt es auf der DVD-Hülle zu Unforgiven 2005, die Großveranstaltung des Septembers der WWE-Sendung "Raw" war denn auch eine teilweise erbarmungslose Schlacht. Auf DVD gibt es die acht Matches des Abends, alle Einspieler aus dem Backstage-Bereich und zusätzlich einen Raw-Hauptkampf des darauffolgenden Tages, der sich auch gewaschen hat. 185 Minuten Wrestling-Action.
Ric Flair ist einfach nicht aus dem Ring zu bekommen. Der vielfache ehemalige Champion geht hart auf die sechzig zu und muss dementsprechend im Ring einigermaßen sanft behandelt werden. Im Eröffnungskampf hat er es gleich mit Carlito zu tun, und es geht um dessen Intercontinental-Champion-Gürtel. Carlito, einer der begabtesten jungen Wrestler sowohl im Ring als auch am Mikrophon, gibt Ric Flair einen Grund zum Feiern, und das wird der Running Gag des Abends, eine der in diesem Fall nicht so häufigen humoristischen Einlagen.
Ein Damen-Tag-Team-Match mit Trish Stratus und Ashley Massaro gegen Torrie Wilson und Victoria überbrückt zum nächsten Kampf und enttäuscht ein bisschen, es muss zu viel Rücksicht darauf genommen werden, dass Torrie Wilson eigentlich keine Wrestlerin ist und wirklich durchgeschleppt werden muss.
Dann krachen zwei Riesen aufeinander, auch wenn der Riese Snitsky gegen seinen Gegner Big Show gar nicht so riesig wirkt. Der Mann mit dem geflochtenen Bart ist aber ein guter Gegner für den ganz großen Mann, der sich in diesem Match so beweglich zeigt wie kaum jemals zuvor.
Und schon gibt es deutlich leichtere Jungs. Der etwas langweilige Shelton Benjamin trifft auf Kerwin White, hinter dessen nicht sehr erfolgreichem Gimmick der Techniker Chavo Guerrero steckt. Ein technisch gutes Match ohne großen Wiedererkennungswert.
Dafür gibt es jetzt einen wahren Krieg im Ring. Matt Hardy trifft auf Edge, eigentlich geht es laut WWE-Geschichtsschreibung um Lita, Edges Freundin, die zuvor Matt Hardys Freundin war. Und damit niemand eingreift und das Ganze nicht zu normal wird, gibt es noch einen Stahlkäfig um den Ring herum. Beide zeigen viel, Matt Hardy gar einen Flying Legdrop vom Käfigrand herunter, sehr beeindruckend!
Die amtierenden Tag-Team-Champions Hurricane und Rosey müssen in ihren Superheldenkostümen gegen Lance Cade & Trevor Murdoch ran. Ein ganz spannendes Match entspinnt sich, und mit Lance Cade und Trevor Murdoch kann sich ein wirklich gut zusammengestelltes Tag Team etablieren.
Aber jetzt gibt es noch zwei ganz heiße Matches, wobei der eigentliche Hauptkampf aus der Sicht des Wrestlings der vorletzte Kampf ist. Shawn Michaels, eine absolute Legende, trifft auf den aufstrebenden Chris Masters, das Meisterstück, wie sich der sehr gut trainierte Masters nennt. Der kann sich auch ziemlich gut beweisen und bekommt durch dieses Match einen ziemlichen Push. Nicht ganz so spektakulär wie der Kampf zwischen Hardy und Edge, aber auf jeden Fall sehr gut anzuschauen.
Das gilt leider nicht für den Hauptkampf zwischen John Cena und Kurt Angle. Der ist durch harte Aktionen und bedingungslose Härte geprägt, weil es darum geht, dass der Gegner laut und deutlich "I quit", also "Ich gebe auf" in das herumgetragene Mikro des Ringrichters sagt. Alles ist dabei erlaubt und das nutzen beide auch reichlich aus.
Eigentlich kann die "Raw"-Division meistens mit besseren Geschichten und mehr Humor gegenüber den Großveranstaltungen der Konkurrenz aus dem eigenen Haus "Smackdown!" punkten. Aber so richtig stark ist "Unforgiven 2005" nicht, der beste Kampf kommt viel zu früh, der Hauptkampf schleppt sich dahin. Das geht auch besser. In den Extras treffen Cena, Michaels, Big Show und Matt Hardy auf Angle, Masters, Snitsky und Edge, und da geht es nicht nur rund, es gibt auch noch ein grandioses Ende.