Roland Hassel staunt nicht schlecht, als er auf dem Weg zur Arbeit entführt und zu einem alten Bekannten aus der Stockholmer Unterwelt gebracht wird. Was will Axel Wikman von ihm? Er arbeitet doch gar nicht mehr in der Fahndung. Das interessiert natürlich einen alten Ganoven wie Axel Wikman überhaupt nicht. Er gibt Hassel den Tipp, dass ein gewisser Tomaso Berloccio hinter einer Organisation steckt, die junge Frauen aus Osteuropa verschleppt und hier im Westen zur Prostitution zwingt.

Das nächste, was Hassel von Wikman hört, ist, dass dieser brutal ermordet wurde. Die Drahtzieher des Mordes gehen davon aus, dass Roland Hassel offenbar detaillierte Informationen über die Hintergründe der Schlepperbanden hat. Von diesem Moment an versucht die Organisation ihn zu ermorden.

Nur durch seine große Erfahrung, viel Glück und seiner enormen Vorsicht gelingt es Hassel zunächst zu überleben. Dabei schrecken die Verbrecher vor nichts zurück. Kein Plan ist zu brutal, keine Idee zu abwegig und nirgends kann er sicher sein.

Mit Hilfe von Interpol erkennen die Stockholmer Kripobeamten, dass Tomaso Berloccio nicht nur in den Mädchenhandel, sondern auch in den europaweiten Handel mit BSE-verseuchtem Fleisch verwickelt ist. Haben die Attentate auf Hassel möglicherweise etwas damit zu tun?

Nach vielen Ungereimtheiten entdeckt Hassel bei einer sehr gefährlichen Reise nach Tallinn, wer und was tatsächlich hinter all diesen Machenschaften steckt. Dabei kommt er zu der durchaus realistischen Erkenntnis, dass nirgends - auch nicht im Polizeidienst - eine absolute Sicherheit vor kriminellen Energien gegeben ist.

Ein Thriller der Meisterklasse, der wirklich von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist. Allein schon das Titelbild des Buches, ein einsamer Steg in einen See im Halbdunkel, vermittelt ein Gefühl der Spannung.

Neben gesellschaftskritischen Anmerkungen kommt trotz viel Action und manch völlig absurder Situation auch der Humor beim Autor nicht zu kurz. Ein Buch der Extraklasse, von dem man einfach nicht genug bekommen kann! - es sei denn, man reagiert auf kopflose Leichen in der zweiten Betthälfte allergisch.

Dem Autor ist ein Werk gelungen, das nichts Menschliches - sowohl im positiven als auch im negativen Sinn - vermissen lässt. Ein Paradestück der schwedischen Spannungsliteratur, das jeder Fan schwedischer Kriminalromane gelesen haben sollte. Auf jeden Fall hofft man als Leser auf eine zeitnahe Fortsetzung der Roland-Hassel-Serie.