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Die reißenden Fluten der Ardèche bergen manch finsteres Geheimnis. Darauf wird bereits mit dem Titelbild des Buches, das an einigen Stellen in der Schlucht rotgefärbtes Wasser zeigt, hin.
Auch in diesem Krimi wird deutlich, dass nur die Einheimischen die Schönheit und die Gefahren des Flusses selbst und der faszinierenden Berge mit den riesigen Schluchten wirklich kennen. Keiner der Einheimischen hat die Absicht, dass die zahllosen Touristen in dieser einzigartigen Landschaft diese auch richtig kennen lernen.
So steht auch Claudia Trentini, die sich auf den Weg nach Südfrankreich gemacht hat, um ihren Freund Darius bei einem Kajakrennen durch die Schlucht der Ardèche anzufeuern, vor einem absoluten Rätsel. Als sie auf dem Campingplatz ankommt, ist Darius verschwunden. Und keiner scheint sich auch nur andeutungsweise darüber Gedanken zu machen. Selbst die Polizei ist der Auffassung, dass man nicht nach einem erwachsenen Mann suchen muss, nur weil dieser ein paar Tage nicht aufzufinden ist. Auch die Trainingspartner scheinen kein Interesse daran zu haben, Darius wieder zu finden.
Unterstützung erhält Claudia lediglich von Peter, einem guten Freund von Darius. Selbst Ken, DariusÂ’ 15-jähriger Neffe, trägt nichts dazu bei, Darius wieder zu finden, sondern bereitet zusätzliche Schwierigkeiten.
Peter und Claudia müssen bei ihrer Suche nach Darius feststellen, dass hier auch nicht unterschieden werden kann, wem sie vertrauen können und wer eventuell an einer möglichen Entführung von Darius beteiligt ist. Hat Angel, der Trainingspartner von Darius, etwas mit dessen Entführung zu tun? Trifft er sich deshalb nachts heimlich mit jemand am Ufer? Oder weiß die Kräuterfrau, die in den riesigen Wäldern des Gebirges lebt, mehr als sie bereit ist zu sagen?
Als Claudia nach einem Treffen mit den bzw. dem möglichen Entführer/-n selbst entführt wird, scheint keine Hoffnung für die beiden mehr zu bestehen.
Frauke Schuster gelingt es nicht nur die wohl einzigartige Landschaft der Ardèche und der südfranzösischen Karstberge mit einer äußerst klaren und lebendigen Sprache zu beschreiben, sondern sie stellt auch die handelnden Personen so dar, dass man der Auffassung ist, diese Personen schon seit langem zu kennen.
An einigen Stellen ereignet sich jedoch so viel, dass das Geschehen nicht mehr realistisch ist. Hier fragt sich der Leser, ob es wirklich sein kann, dass so viele Ereignisse auf einmal geschehen. Dadurch wirkt der Krimi an manchen Stellen etwas unübersichtlich, sogar konfus.
Die Spannung steigt ständig an und am Ende, als alles aufgelöst scheint, erfährt die Geschichte nochmals eine unerwartete Wendung. Passend zu den vorherigen Ereignissen fragt man sich auch hier, ob wirklich immer alles so kompliziert sein muss.
Insgesamt ein gutes Werk, das aber an manchen Stellen einer Überarbeitung bedarf. Dies gilt auch für das Buch selber, das sich beim Durchlesen bereits in mehrere Einzelteile zerlegt hat.