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Langsam hat Calvin die Nase voll. Obwohl er in den USA, einem freien Land wohnt, wird er ständig unterdrückt. So kann es nicht weitergehen. Nicht einmal seine Eltern konnte er sich aussuchen, obwohl die sicher nicht gerade die besten Exemplare dieser Spezies sind. Die Beliebtheitskurve seines Vaters sinkt beständig und dennoch kann man ihn nicht abwählen, sondern er bleibt Diktator auf Lebenszeit. Hinzu kommt, dass ihm immer irgendwelche Ideen einfallen, um Calvins Charakter zu formen. Der Ausflug zum Zelten war zum Beispiel ein riesiger Reinfall. Kaum waren sie auf ihrer Insel angelangt, auf der sie die Ferien verbringen wollten, hat es angefangen zu regnen. Und das die ganze Zeit durch! Trotzdem war Calvins Vater glücklich und ist zum Fischen auf den See gefahren. Das kann doch nicht normal sein. Auch Calvins Mama war danach richtig sauer. Die ist ohnehin viel lieber als Calvins Papa.
Und aus diesen Gründen beschließt Calvin, von zu Hause fortzugehen. Er sagt sich von seiner Familie los und beschließt, gemeinsam mit Hobbes an den Yukon auszuwandern. Ausgestattet mit lebenswichtigen Dingen wie Comics, einem Schlitten und zwei belegten Broten machen sie sich auf den Weg. Nach zwanzig Minuten allerdings erlischt der Unternehmergeist und Hobbes führt sich so unmöglich auf, dass Calvin alleine nach Hause geht und darum bittet, wieder in die Familie aufgenommen zu werden. Denn Zuhause ist es doch recht schön. Hobbes allerdings hat sich wohl alleine verlaufen, weswegen Calvins Papa losziehen und den unerschrockenen Tiger suchen gehen muss.
Der kleine Calvin und sein Tiger Hobbes erleben auch in diesem Comic richtig viele Abenteuer. Wieder einmal gibt es stürmische Begrüßungsrituale, heftige Schlachten um die Badewanne, Schneeburgen und langweilige Schulstunden. Einfach köstlich, mit wie viel Fantasie Calvin sein Leben bereichert. Mit kindlicher Weisheit kommentiert er die verzweifelten Erziehungsmethoden seiner Eltern und hält standhaft an seinem eigenen Charakter fest. Niemand kann ihn und Hobbes voneinander trennen, genauso wenig wie ihn niemand dazu zwingen kann, würdevoll baden zu gehen.
Mit Witz und Humor schildert Bill Watterson die verrückten Episoden aus Calvins Leben. Fantasievoll und mit der mutigen Unterstützung seines Plüschtigers Hobbes, meistert er die Schicksalsschläge des Lebens, also Unterricht, Mädchen oder Ärger mit den Eltern. Hier kann man auch als Erwachsener wieder in die kindliche Gedankenwelt einsteigen und sich an intelligenten und humorvollen Comicstreifen erfreuen.
Die mittlerweile vergriffenen Comicstreifen von Bill Watterson werden vom Carlsen-Verlag wieder neu aufgelegt. Und das ist ein Glück! Denn niemand sollte dieses humorvolle Duo verpassen. Ich bin ein begeisterter Fan und bin mir sicher, dass Calvin und Hobbes auch jeden anderen Leser so begeistern werden wie mich.