Der Auftakt zu einer der größten Fantasy-Sagas der letzten Jahrzehnte. Der erste Band der Midkemia-Saga war auch der Startschuss für die Kelewan- und die Schlangenkrieg-Saga, dazu kommen auch noch Einzelbände, die Krondor-Saga und neuerdings die Erben von Midkemia, locker dreißig Bücher, die mit diesem hier begannen.

Pug ist ein Waisenjunge auf Burg Crydee. Crydee ist ein kleiner Außenposten ganz weit im Westen des Königreichs der Inseln. Borric, der Herzog von Crydee, ist allerdings auch recht weit oben in der Thronfolge, da er zum Hause conDoin gehört. Pug hat ein abenteuerliches Leben mit seinem besten Freund Tomas zusammen, aber eine dunkle Wolke gibt es doch, denn bald wird er ein Lehrling werden müssen, der Tag der Auswahl steht bevor und Pug weiß so gar nicht, in welche Richtung es gehen soll, welcher Meister eventuell Anspruch auf ihn erhebt. Und als es dann so weit ist, gibt es eine Überraschung, die allerdings nur so lange eine Überraschung ist, wie man den Titel des Buches vergessen kann. Kulgan, der Hofmagier des Herzogs, will Pug als Lehrling, und so beginnt für den Waisen eine aufregende Zeit mit der Magie.

Es gibt auch noch ein weiteres Problem in seinem Leben, ein sehr hübsches namens Carline und ihrerseits Prinzessin und jüngstes Kind des Herzogs. Er rettet ihr das Leben und wird langsam aber sicher von ihrer jugendlichen Liebe verfolgt, mit der er dann aber auch nicht so richtig umgehen kann. Eines Tages sichten Tomas und Pug ein Schiff, das ganz anders aussieht, als das Schiffe normalerweise tun. Das Schiff kommt von einer anderen Welt, das finden Kulgan und Priester Tully heraus, aber das Schiff ist auch noch ein Kundschafter, denn nach ihm erscheinen ganze Armeen mitten im Königreich und diese Armeen von jenseits eines magischen Spaltes. Die Tsuranis vom Planeten Kelewan machen sich auf, die metallreiche Welt Midkemia zu erobern. Der Herzog reist mit einem großen Tross nach Osten, um Krondor und den Prinzen des Westens zu warnen, und jetzt geht das Abenteuer richtig los.

Die Geschichte um Pug und Tomas, die auf einer gar klassischen mittelalterlichen Fantasywelt aufwachsen und irgendwann - ein paar Bücher weiter - zu zwei der mächtigsten Wesenheiten ihrer Welt und ihres Multiversums werden, ist der Rahmen der Midkemia-Saga und der weiteren Sagas. Pug und Tomas sind in diesem Buch die Hauptfiguren, allerdings nur bis kurz vor Ende des Buches, dann übernimmt Arutha, Carlines großer Bruder, für die letzten achtzig Seiten den Posten der Hauptfigur. Das ist ein dramaturgisch ungeschickter Zug, der zwar dem Buch, nicht aber der Serie böse mitspielt. Feists größtes Talent ist die Zeichnung der Charaktere, die dem Leser binnen weniger Seiten ans Herz wachsen. Deswegen liest man immer weiter - man muss ja wissen, wie es weiter geht - und deswegen muss man auch das zweite Buch haben, da man ja keinerlei Ahnung hat, was mit Pug passiert ist, und auch bangen muss, was mit Tomas geschehen wird.

Daneben hat Feist ein Universum geschaffen, das zwar auf klassischer Fantasywelt aufbaut, aber viel mehr Mystik und Überbau hat, als man zum Beispiel bei vielen Rollenspielwelten findet. Und so hat dieses Buch Schwächen, aber es gibt trotzdem eine klare Kaufempfehlung, denn die Serie lohnt sich von Buch zu Buch mehr.