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 Midkemia, Band 2: Der verwaiste Thron

Serie: Midkemia, Band 2
Autoren: Raymond E. Feist
Übersetzer: Dagmar Hartmann
Verlag: Blanvalet

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Ein Buch, das auf zwei sehr verschiedenen Welten spielt, verbunden durch einen magischen Spalt. Im zweiten Band der Midkemia-Saga wird der Leser zum ersten Mal nach Kelewan eingeladen, auf eine alte Welt, auf die einst Wesen aus den verschiedensten Welten flohen. Unter anderem kamen die Tsuranis nach Kelewan, eine Menschenrasse, die eine fernöstlich anmutende Kultur und ein großes Reich geschaffen hat.

Pug ist durch den Spalt nach Kelewan verschleppt worden. Gemeinsam mit dem Sänger Laurie und vielen anderen muss er als Sklave in sumpfigen Wäldern Bäume schlagen. Doch eines Tages kommt Hokanu, der Sohn seines Besitzers Lord Kamatsu von den Shinzawai, und schaut in dem Sklavencamp nach dem Rechten, und der junge Adlige der Tsuranis nimmt Pug und Laurie zum Landsitz seiner Familie. Als der Erhabene - so lautet der Ehrentitel der Magier hier im Lande - Fumita zu Besuch kommt, sieht er im ehemaligen Magierlehrling Pug eine gewaltige Kraft verborgen. Er beansprucht den jungen Sklaven für die Versammlung der Magier, und da alles, was Magier sagen, Gesetz ist, geben die Shinzawai ihn frei.

Währenddessen passiert auch auf Midkemia viel. Arutha ist momentan Herrscher auf Crydee, da sein Vater Borric und sein älterer Bruder Liam von Osten aus gegen die Tsuranis zieht. Crydee hat selbst immer wieder mit den Tsuranis zu tun, und nachdem Jagdmeister Martin und der tsuranische Überläufer "Charles" - sein ursprünglicher tsuranischer Name war unaussprechbar - entdeckt haben, dass im nächsten Frühling eine noch viel größere Armee zu erwarten ist. Mit dieser Nachricht fahren Arutha und Martin nach Krondor, der zweiten Hauptstadt des Königreichs und der Hauptstadt des Westens. Aber nach stürmischer Überfahrt mitten im Winter, die nur aufgrund des seemännischen Geschicks von Amos Trask, einem ehemaligen Piraten, den es nach Crydee verschlagen hatte, gelingt, gibt es in Krondor gleich das nächste Problem, über Krondor weht die Flagge von Bas-Tyra, einem Herzog, der ein alter Feind von Aruthas Vater ist. Er hat die Herrschaft hier übernommen und das Kriegsrecht ausgerufen. Krondor stöhnt unter seiner harten Hand.

Die mehrgeteilte Führung der Erzählstränge ist bei der Midkemia-Saga Prinzip. Das erhöht oft die Spannung, ist aber ganz sicher nicht jedes Lesers Sache. Aber neben den faszinierenden Welten und den nicht weniger faszinierenden Charakteren ist es auch gern mal ein klassischer Cliffhanger, der das Lesen weiter anheizt. Raymond Feist balanciert immer zwischen den mit der Zeit übermächtig werdenden Pug und Tomas auf der einen Seite und Arutha und seinen Begleitern auf der anderen. In diesem zweiten Band macht der Leser auch die erste Bekanntschaft mit Jimmy die Hand, einem jungen Dieb, der später zu einem der wichtigsten Charaktere der Midkemia-Saga wird und auch noch bei der Schlangenkrieg-Saga ein Wörtchen mitspricht.

Ein ganz wichtiges Element ist auch die literarische Gerechtigkeit, die sich immer wieder gern auch durch kräftige Belohnungen auf die Charaktere ausschüttet. Also alles in allem großartige Fantasy, spannend und exotisch, gern auch mal ein bisschen blutig, aber schlichtweg eine wirklich schöne Saga. Tiefgang sollte man nicht allzu viel erwarten, doch manchmal kommen wirklich interessante Details einer ausgeklügelten Mystik eines Multiversums mit ins Spiel, und dann wird aus abenteuerlicher Fantasy fast so was wie Philosophie.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 1995 | ISBN: 9783442246175 | Originaltitel: Magician: Master | Preis: 9 Euro | 506 Seiten | Sprache: Deutsch

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