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Einmal Schnellkurs Paläontologie, bitte! Auch wenn er bisher nie wieder erreicht wurde, hat Jostein Gaarder mit "Sofies Welt" ein neues Genre geschaffen - Romane, die wissenschaftliche Zusammenhänge erklären wollen. So hat Gabriele Kisser-Priesack es mit der biologischen Entwicklung des Lebens versucht.
Mara ist bei ihrer Tante in den Ferien untergekommen, langweilt sich im Baumhaus ihres älteren Cousins zu Tode. Plötzlich und völlig überraschend schaut ein grünes Männchen aus einem Gingkoblatt heraus. Es stellt sich als Chloroplast vor und nimmt Mara mit auf eine Zeitreise, die erste von einigen Reisen quer durch die Erdgeschichte. Mara reist sinnigerweise gleich innerhalb des Baumhauses und das schützt sie vor seltsamer Atmosphäre, klimatischen Unbilden und wilden Tieren. Unterwegs zeigt ihr das Chloroplast seine quasi ewige Geschichte.
Neben diesen Erklärungen ist Mara natürlich auch sonst noch einigermaßen verwandelt, wird auf Ozonloch und DNA-Entschlüsselung aufmerksam, kommt sogar mit ihrem Cousin, der - na was wohl - Paläontologie studiert, viel besser klar.
Auf der einen Seite ist "Maras Reise" sehr gut zu lesen und wirklich eine interessante Zusammenfassung der Biologie in der Entwicklung der Jahrmillionen. Auf der anderen Seite ein wirklich schlechter Roman - überhaut nicht abenteuerlich, wie es der Untertitel suggeriert, und vor allem völlig unmotiviert. Wieso taucht dieses grüne Vieh unbedingt bei Mara auf? Warum findet sie das Ganze interessant, warum lässt sie sich auf die Zeitreisen ein? Schlüssig ist da wirklich gar nichts. Eine vollständige Mogelpackung!
Natürlich kann man aus diesem Buch viel lernen, natürlich ist das Projekt an sich lobenswert, aber durch die völlig aufgesetzte Handlung werden viele junge Leser das Buch nach wenigen Seiten weglegen. Dabei bleibt ein größtenteils interessanter Sachbuchteil ein bisschen auf der Strecke. Gute Idee, zum Teil wirklich schwache Ausführung.