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Insgesamt 304 Seiten umfasst das Taschenbuch, in dem Heike Glaser, bekannt als Tahuti, hellsichtiges Medium mit Engelskontakten, ihren Werdegang eben hin zu ihrem Namen und Leben als Tahuti schildert.
Abgesehen von einer kleinen Einleitung steht der Leser sogleich mitten im Geschehen, in dem für Tahuti eine Trennung von ihrem bisherigen Lebenspartner ansteht. Einiger Raum des Buches dreht sich darum, zu erläutern, welche weiteren Begebenheiten diese Trennung für die Autorin in Gang setzte und welche Erfahrungen sie schließlich in Ägypten machte, wo ihr "neues Leben" letztlich begann. Verbunden mit dem Erzengel Metatron ist sie seither und schildert im weiteren Verlauf des Buches, wie es sich mit ihm lebt, mit der Stimme, die man nicht einfach abschalten kann, welche Auswirkungen dies auf ihr weiteres Leben hatte, vor allem aber natürlich, welche Erkenntnisse ihr diese Verbindung bescherte.
In eine Kategorie will dieses Buch nicht passen. Es ist im Grunde eine Autobiografie, doch bestehen zahlreiche Passagen aus religiösem und spirituellem Wissen, das in entsprechend sachlicher Form, wie man sie von Sachbüchern oder Vorträgen kennt, wiedergegeben wird. Was für einen dadurch zu einer besonders lesenswerten und lehrreichen Lektüre wird, verwirrt wiederum andere Leser. Verstärkt wird dies dadurch, dass die Autorin ihr Buch in der ersten Person verfasst hat und dies dergestalt, dass zunehmend der Eindruck entsteht, es handle sich um einen Brief an den Leser. Viele umgangssprachliche Begriffe sind im Buch zu finden, und auch eher in Chats und Foren gebräuchlichen Ausdrücke wie "bohe" (bekannter als "boh ey") und Sätze wie "Heute wirds keinen Boogie Woogie mehr geben, - hihihihi -, ich hab einen Schwips von den Schwipsis und ich schwebe immer noch.", verfehlen beim Leser leicht die gewünschte Wirkung aufgrund der gewählten Sprache. Die Autorin betont zwar, dass Puttenengel eben solche seien, mit der Realität jedoch wenig gemein hätten, dennoch ist die Sprache - mit und ohne Engel - als sehr schlicht zu bezeichnen.
Dies ist vor allem darum schade, weil der Autorin das grundsätzliche Vermögen, etwas zu erzählen, sicher gegeben ist. Doch auch dieses wird durch schlechtes Lektorat leider teilweise zunichte gemacht, vor allem was die Kommasetzung betrifft.
Einige Passagen des Buches sind zudem nicht sonderlich gut überlegt. Hier wird der Weg in Richtung einer Kunstfigur beschritten, dennoch widersprechen sich einige Aussagen im Verlauf des Buches immer wieder. Hier kann entweder von Gedankenflüchtigkeit oder von zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht zu Ende gefeilter Unterhaltungsgeschichte gesprochen werden; das sollte jeder selbst entscheiden.
"Die Stimme Metatrons" weist einige interessante, unterhaltsame und sogar lehrreiche Aspekte auf. Durch sprachliche Ungepflogenheiten und Lektoratsmängel sowie widersprüchliche Erzählungen erreicht dieses Buch dennoch letztlich nicht das Mittelfeld angenehmer Lektüre.
Aussagen im Forum der Autorin ist zu entnehmen, die als Mängel bezeichneten Elemente seien alle so gewollt und hätten einen Sinn, daher sei jedem selbst überlassen, ob er diesen Ausflug in das Leben Tahutis wagen will. Teuer genug ist er.