Steinbecks Novelle spielt in den 30er-Jahren in Amerika und handelt von den beiden Farmarbeitern Lennie und George. Lennie ist ein Koloss mit Riesenkräften, aber geistig ist er zurückgeblieben, nachdem er im Alter von drei Jahren von einem Pferd getreten wurde. George, der ihn begleitet, passt auf ihn auf und kümmert sich darum, dass er Arbeit erhält. Nachdem die beiden von einer anderen Farm geflohen sind, weil eine Frau dort glaubte, Lennie wolle sie vergewaltigen, verdingen sie sich auf einer anderen Ranch. Dort lebt neben dem "Alten", dem Besitzer der Ranch, auch dessen arroganter und jähzorniger Sohn und dessen gelangweilte und flittchenhafte Frau. Rasch gerät der gutmütige, aber absonderliche Lennie dem Sohn des Besitzers ins Gehege. Als dessen Frau sich in einem gelangweilten Moment mit Lennie unterhält, kommt es zur Katastrophe, die George zu einem ungewöhnlichen Schritt zwingt.

Mit Lennie und George gelingt es Steinbeck zwei Figuren Leben einzuhauchen, die in einer Art verzweifelter Solidarität aneinander hängen. Das immer wiederkehrende Motiv einer Zukunft, in der die beiden zusammen ein eigenes, kleines Stück Land besitzen werden, auf dem sie all das, was sie zum Leben brauchen, anbauen können, kontrastiert mit dem harten Alltag des Farmlebens und dessen Trostlosigkeit; aber ebenso kontrastiert der jähzornige Charakter des Ranchersohns und dessen gelangweilter und unverständiger Frau mit der Solidarität und dem Verständnis der Arbeiter untereinander. Nur Lennie mit seiner Vorliebe, schöne, weiche Dinge zu streicheln, und der in seiner Unbedarftheit seine gefangenen Mäuse immer wieder zerquetscht, passt nicht in diese raue Welt: schließlich zerquetschen ihn die brutalen sozialen Verhältnisse ebenso, wie er die Mäuse.
Steinbeck schreibt eine hervorragende, geradlinige Prosa ohne Schnörkel, dabei ist die Erzählweise gelassen, feinfühlig, realistisch und spannend. Steinbeck erhielt 1962 den Nobelpreis für Literatur.