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Hier ist nun der zweite Band der Serie um Sunako, das hässliche Entlein.
Im ersten Band wurde der Leser in ihr Leben eingeführt und lernte die vier Jungs Ranmaru Morii, Yukinojo Tooyama, genannt Yuki, Kyohei Takano und Takenaga Oda kennen, die aus ihr auf Geheiß der Tante Sunakos eine Dame machen sollten. Wenn es ihnen gelingt, dürfen sie drei Jahre lang mietfrei in einer tollen Villa leben. So ist der Ansporn natürlich hoch.
Doch Sunako weigert sich, bei dem Plan mitzumachen. Lieber bleibt sie im Dunklen bei ihren Splatterfilmen, ihrer Anatomiepuppe und ihrem Totenschädel, anstatt sich raus ins Leben mit anderen Menschen zu wagen. Den Jungs steht also ein schweres Stück Arbeit bevor.
In diesem Band sind, anders als im ersten, mehrere Hauptereignisse vereint. Zunächst einmal steht das Schulfest an, Sunako plant hierfür eine Geisterbahn. Als die vier gut aussehenden Jungs ihr helfen - die von fast allen Mädchen verehrt werden - hat sie unerwartet großen Erfolg ?
Dann ist auch schon Weihnachten, das Fest kann Sunako wie erhofft allein zu Hause verbringen. Alle Jungs außer Kyohei sind bei ihren Freundinnen, und dieser muss den ganzen Abend arbeiten. So kann Sunako in Ruhe Halloween nachholen, denkt sie zumindest. Doch sie hat nicht mit dem Vergewaltiger gerechnet, der zur Weihnachtszeit die Gegend unsicher macht ?
Kaum ist das überstanden, stürzen die fünf, die sich mittlerweile so langsam anfreunden, in eine gruselige Geistergeschichte um eine Frau, die eine Sammlung hübscher Männer begonnen hat.
Der letzte Fall des Bandes wird hier nur angerissen, um das Ende zu erfahren, muss der Leser den Folgeband kaufen. Er beginnt harmlos: Ranmarus neue Freundin ist Onsen-Wirtin und bietet den Freunden zwei Übernachtungen in ihrem Hotel an. Begeistert sagen alle zu - nur Sunako würde sich mal wieder lieber allen zu Hause verkriechen. Doch sie hat keine Chance und wird mitgeschleppt.
Pikant wird die Sache dadurch, dass Ranmarus Freundin verheiratet ist ? Und schon nach sehr kurzer Zeit wird ihr Mann ermordet aufgefunden. Die Suche nach dem Mörder aber beginnt erst im dritten Band der Serie so richtig.
Kenner des ersten Bandes merken, dass dieser mit Handlung gestopfter ist als der erste. War der erste Band noch harmloses und witziges Geplänkel, scheint die Zeichnerin nun zu versuchen, möglichst viel Handlung auf den rund 170 Seiten zu versammeln. Das kostet den Manga leider einiges von seiner Originalität und erfrischenden Situationen. Der erste Band war viel witziger mit all seinen kleinen Geschehnissen. Doch nun wirkt
Perfect Girl sehr wie ein Krimi, oder zumindest wie eine Ansammlung kleinerer Kriminalgeschichten. Kaum einmal kommt der ganze Witz der Autorin richtig zur Geltung, was sehr zu bedauern ist.
Der Zeichenstil aber ist noch genauso wie im ersten Band, sympathisch von Anfang an. Wieder verwendet die Zeichnerin niedliche Figuren um die Gefühle der Handelnden überzeichnet darstellen zu können. An diese Umstellungen muss sich der Leser gewöhnen, genauso wie an das wechselnde Aussehen von Sunako. Mal ist sie klein und unscheinbar, mal wieder wunderschön. Nicht immer scheint ein System hinter diesen Wechseln zu stehen.
Leider ist dieser zweite Band nicht so gelungen wie der erste. Zwar gewinnt er auch durch die vermehrte Handlung, doch der Verlust an Komik ist zu bedauern.