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152 Minuten lang können Kinder und Erwachsene das Spektakel rund um den jungen Zauberer Harry Potter in der Verfilmung des zweiten Teils der Reihe verfolgen.
Wie auch das Buch beginnt der Film wie immer bei den Dursleys, wo Harry durch Besuch des Hauselfen Dobby eine Menge Ärger bekommt, dann aber zum Glück von Ron Weasley und dessen Brüdern mit Hilfe eines fliegenden Wagens gerettet wird und die restliche Zeit bis zum Schulbeginn bei den Weasleys verbringt.
In Hogwarts selbst gibt es viel Stress mit Draco Malfoy und diesmal auch mit dessen Vater, der seinen Sohn unter anderem in das Quidditchteam der Slytherin eingekauft hat.
Schon bald kommt es jedoch zu viel immenseren Problemen: mysteriöse Versteinerungen von Hogwarts-Bewohnern und eine blutige Schrift, die verrät, die Kammer des Schreckens sei vom Erben Slytherins wieder geöffnet worden.
Harry, Ron und Hermine machen sich daran, das Geheimnis dieser Kammer zu lüften, aus Neugier, aber auch, weil Harry durch seine Fähigkeit, mit Schlangen zu sprechen, selbst in den Verdacht gerät, der Erbe Slytherins zu sein. Dass er an jedem Tatort von Versteinerungen als Erster anwesend ist, heizt diese Gerüchte zusätzlich an ...
Eine tolle Mischung aus Newcomern und "alten Hasen" des Schauspiels bot bereits der erste Teil, beim zweiten ist es ebenso und auch bei den neu eingeführten Figuren stehen altbekannte neben neuen Gesichtern des Filmgeschäfts.
Am meisten überrascht wohl die Besetzung der Myrte mit Shirley Henderson, da die fast Vierzigjährige in diesem Teil in die Rolle eines verstorbenen Schulmädchens schlüpft - und dies sehr glaubhaft.
Das bemerkenswerteste Schauspiel liefert jedoch Kenneth Branagh. Er versteht es, die drastisch zurechtgekürzte Rolle Gilderoy Lockhearts mehr als überzeugend zu transportieren, ebenso glänzen Bonnie Wright als Ginny und Christian Coulson als Tom Riddle in ihren kurzen Auftritten.
Die schauspielerische Leistung insgesamt kann jedoch nicht wirklich überzeugen. Teils ist daran die Gesamtkonzeption des Filmes schuld, teils aber auch mangelnde Darstellungskraft. Relativ stark nachgelassen im Vergleich zum ersten Teil haben vor allem Rupert Grint als Ron Weasley und Emma Watson als Hermine Granger.
152 Minuten versprechen, den zweiten Teil von Harry Potter umfassend auf den Bildschirm zu bringen: Pustekuchen. Während der Anfang bei den Dursleys ruhig noch weiter hätte gekürzt werden können, artet der gesamte restliche Film in einen über zweieinhalbstündigen Sprint aus.
Die Effekte sind meistenteils schöner als noch bei Teil Eins, aber leider gibt es auch deutliche Negativelemente wie den Phönix, der aussieht wie eine Mischung aus Ara und Geier, und einen relativ albernen Basilisken. Die Gestalten der Nocturnengasse sehen mehr aus wie Mitglieder einer Fantasy-Straßengang mit dreckiger Erscheinung und fehlenden oder faulen Zähnen - von bedrohlichen Schwarzmagiern kann hier keine Rede sein. Der kleine Ron zeigt sich fast nur mit zu einer Grimasse verzogenem Gesicht, was ihn mehr nervig als liebenswert macht, und Hermine ist in ihren Wachzuständen primär den Tränen nahe.
Einzig deutlich besser als im ersten Teil ist das gezeigte Quidditch-Spiel. Während beim ersten Teil zumindest meine Augen Schwierigkeiten hatten, den Spielablauf auch nur zur Hälfte zu verfolgen, bietet das Spiel in diesem Teil trotz der Hetzjagd auf den Schnatz den Raum, Details und den allgemeinen Spielverlauf einigermaßen ruhig wahrzunehmen.
Eher noch als der Film selbst lassen sich die Extras sehen. Hier sind fast zwanzig zusätzliche Szenen des Film zu sehen sowie Beiträge einiger Darsteller, darunter auch Daniel Ratcliffe (Harry Potter), Rupert Grint (Ron Weasley) und Emma Watson (Hermine Granger), in denen sie sich zu dem Film äußern. Weiterhin enthalten sind ein Interview mit der Autorin J. K. Rowling und dem Drehbuchautor Steve Kloves sowie diverse PC-Specials für Kinder: animierte Puzzles, Bildschirmschoner, magische Sammelkarten und derlei mehr.
Insgesamt macht ein Betrachten des Films eigentlich nur Sinn, wenn man ihn sich als "Insider" ansieht, also das Buch, nach dem der Film gedreht wurde, kennt. Dann bietet der Film dem Zuschauer die Möglichkeit, ihn wie einen umfassenden, 152-minütigen Videoclip wahrzunehmen, um bestimmte Szenen und Personen des Buches besser visualisieren zu können - oder der Film enttäuscht den Zuschauer genau deshalb. Kennt man das Buch hingegen nicht und ist vielleicht generell nicht mit der Serie rund um Harry Potter vertraut, wird man außer der zusammengestauchten Handlung wenig in diesem Film finden, in jedem Fall jedoch sicher nicht das Flair, über das die Reihe in den Büchern verfügt.