Das Burgfräulein Bö hat ihre Freundinnen auf die Eiserne Burg des Ritter Rost zum Kaffeklatsch eingeladen. Da wird viel geratscht und getratscht. Ganz hellhörig wird Bö, als ihre Freundinnen erzählen, dass ihre Männer jetzt zur Ritterschule gehen. Sie bereiten sich dort auf die Aufnahmeprüfung für die königliche Tafelrunde vor. Alle Ritter, die dort aufgenommen sind, treffen sich regelmäßig bei König Bleifuß dem Verbogenen, um klug daherzureden. Da beschließt der Ritter Rost, dass er natürlich ebenfalls an dieser Tafelrunde teilnehmen möchte und beschließt, ab sofort in diese Ritterschule zu gehen.

Bö gibt dem Ritter ihre Zuckertüte und ihren alten Schulranzen und schickt ihn am nächsten Tag fort in die Schule. Ritter Rost ist von dieser Idee absolut begeistert. Als er abends nach Hause kommt, macht er sich als erstes über seine Zuckertüte her. Natürlich möchte Bö wissen, wie es so in der Schule gelaufen ist. Da erzählt ihr Ritter Rost, dass sie die ganze Zeit eins plus eins gerechnet haben. Und Hausaufgaben gab es keine, da sie alle schon jetzt so umwerfend schlau sind. Das kommt Bö doch ziemlich komisch vor und so schickt sie am nächsten Tag den Drachen Koks mit, damit er ihr erzählt, was da so alles in der Schule passiert. Doch die Ritterschule gefällt Koks überhaupt nicht. Der Lehrer wiederholt immer das Gleiche und das Klassenzimmer ist in einem schrecklichen Zustand.

Endlich geht der Ritter Rost auch einmal in die Schule. Doch das Ganze wird zum Desaster, da der Schule die Geldmittel fehlen und die Schüler alle davon überzeugt sind, schon schlau genug zu sein. Untermalt wird die ganze Geschichte natürlich wie üblich durch fetzige Songs zum Mitsingen und skurile Abbildungen. Beim Kaffeeklatsch singen die Damen von ihren schlauen Männern, während Ritter Rost ein freudiges Liedchen über den Schulanfang trällert. Der Drache Koks hingegen jammert in seinem Lied über das frühe Aufstehen. Selbst der brummige und faule Hausmeister wurde vertont. Sehr amüsant sind auch die musikalisch unterlegten Ausreden, weshalb die Schüler ihre Hausaufgaben nicht machen konnten.

Die Geschichte selbst ist unterhaltsam und lustig. Durch kuriose Bilder, die mal bunt und auch mal düsterer unterlegt sind, haben die Kinder viel zum Ansehen, selbst wenn sie noch nicht lesen können. Alle Lieder gehen leicht ins Ohr und lassen sich durch die modernen Musikarten wie Techno oder musikalische Anklänge an die Neue Deutsche Welle auch öfter von Erwachsenen anhören, ohne dass man sie schnell überbekommt. Der Text der Lieder ist spritzig und heiter und lässt sich schon rasch mitsingen. Die Noten, Gitarrengriffe und der Text der Lieder, die auf der beigelegten CD sind, finden sich zum Nachsingen im Buch.

Wieder einmal zeigt die Serie Ritter Rost, dass Kinderbücher keinen Kitsch benötigen. Selbst harte Erziehungsmaßnahmen, Faulheit und grausame Hausmeister wirken unterhaltsam, wenn man sie mit dem nötigen Pepp untermalt. Die Kinder wissen schon von ganz alleine, dass eins plus eins nicht elfzig ist und dass Mathetik kein Schulfach ist. Ohne unnötige aufgedrückte Moral, dafür aber mit viel Musik wird das Thema Schule, das jedem Kind bekannt ist, in der beliebten Reihe umgesetzt.