In Italien treffen mit Alec Kyle und Felix Krakovic die beiden Köpfe des englischen und des russischen E-Dezernats aufeinander, um auf Anraten Harry Keoghs einen Waffenstillstand zu schließen. Dieser ist währenddessen damit beschäftigt, mehr über Yulian Bodescu herauszufinden, der in seinem Haus in England langsam eine Ahnung davon erhält, zu was er alles fähig ist. Doch um Bodescu zu besiegen, muss Keogh sich ein weiteres Mal mit dem toten Vampir Thibor Ferency unterhalten.

"Untot" ist der vierte Band der Necroscope-Reihe des britischen Autors Brian Lumley. Er enthält den zweiten Teil des im Deutschen auf insgesamt drei Bücher aufgeteilten zweiten Romans der Saga "Necroscope: Wamphyri!". Auf diese dreiste Vorgehensweise seitens des Verlages, einen Roman auf drei Bücher zum Preis von je zehn Euro aufzuspalten, wurde bereits in der Rezension zu Kreaturen der Nacht ausführlich eingegangen. Darum sei an dieser Stelle darauf verzichtet.

Nachdem in "Kreaturen der Nacht" größtenteils die Geschichten der Entstehung Thibor Ferenczys und Yulian Bodescus berichtet wurden, kommt nun die Handlung selbst in Bewegung. Zwar nimmt auch diesmal die Erzählung Thibors einen Großteil des Buches ein, doch begeben sich ebenso die Hauptcharaktere in ihre Positionen für das Finale des Romans in "Totenwache", dem fünften Band der Necroscope-Reihe.

Das Buch lässt sich flüssig lesen, Lumley scheint langsam zu seinem Stil zu finden. Inhaltlich jedoch kann der Roman weniger überzeugen. Es hat irgendwie den Anschein, als habe der Autor die Hintergrundgeschichte des Bösewichts nicht im ersten Roman unterbringen können, sie aber unbedingt erzählen wollen. Also ersann er den Plot um ein weiteres Kind Ferenczys, welcher alleine nicht ausgereicht hätte, um einen ganzen Roman zu füllen. Auch der Handlungsstrang über die Kooperation der beiden E-Dezernate von England und Russland ist nicht zwingend notwendig. So rückt die eigentliche Geschichte zugunsten eines Ausbaus des Necroscope-Universums in den Hintergrund.

"Untot" kann nicht als einzelnes Buch betrachtet, sondern muss im Kontext der gesamten Reihe - oder zumindest von Band 3 und 5 - gesehen werden. Diesen Mittelteil-Charakter merkt man ihm deutlich an. Darüber hinaus wird langsam deutlich, dass Brian Lumley hier eine eher uninspirierte Fortsetzung des ersten Necroscope-Romans geschaffen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Serie weiterentwickelt, Band 3 bis 5 sind jedoch - abgesehen von der Entstehungsgeschichte des Thibor Ferenczy - zu ignorieren.