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Eine neue Serie in den vergessenen Reichen, der bekanntesten Rollenspielwelt überhaupt. Wenn solche Serien nicht von R. A. Salvatore kommen, dann kann eigentlich nur ein Verlag dafür in Frage kommen, "Das Jahr der abtrünnigen Drachen" kommt im Laufe eines Jahres bei Feder und Schwert heraus, die ja auch die Lizenz für D&D und den sonstigen Rollenspielbackround des Romans haben.
Dorns Eltern waren Bedienstete eines Magiers. Auf einer Botenreise wird die gesamte Familie von grünen Drachen angegriffen, der die Eltern verschluckt, und Dorn wird fast durchgebissen und für tot liegengelassen. Der Magier teleportiert nach diesem Angriff an diese Stelle, rettet den Jungen und macht später einen Halbgolem aus ihm, baut ihm ein Bein und einen Arm an, gibt ihm so etwas wie ein Gesicht, auch wenn es teilweise aus Metall besteht.
Inzwischen ist Dorn ein Monsterjäger, mit Vorliebe nimmt er Aufträge an, die in irgendeiner Weise mit Drachen zu tun haben. Um ihn herum ist eine kleine, aber schlagkräftige Gruppe entstanden: Will, Halbling, Experte für Fallen und Türen und Meister seiner magischen Schleuder, sein Intimfeind Pavel, Lathanderpriester und Lebenskünstler, und nicht zuletzt der Eiszwerg Raryn, ein Waldläufer. Gemeinsam retten sie eine junge Bardin vor einigen Werratten, und schon stecken sie mitten in einem schwierigen Abenteuer. Als sie einen Kleindrachen auftragsgemäß töten, hören sie die lauten Rufe weiterer Drachen, und da man die Sprache seiner Feinde verstehen muss, finden die Abenteurer heraus, dass ein Flug auf die Stadt Ylraphon bevorsteht, ein wilder Angriff schwarzer Drachen. Sie alarmieren die Stadt, töten zwei schwarze Drachen und bekommen Unterstützung durch Kara, die junge Bardin, die enorm starke Zauberlieder besitzt. Sie begleiten sie übers Meer, doch irgendwann kommt eine Patrouille aus zwei silbernen Drachen an Bord ...
Taegan ist ein fliegender Elf, ein Avariel, von denen es nur noch wenige auf Faerûn gibt. Weil er aber nicht zu seinem Volk passt, weil er nicht die Wildnis, sondern die Stadt und die Menschen liebt, ist er ein Schwertmeister geworden, ein Lehrer, der seinen menschlichen Schülern die hohe Kunst des Fechtens beibringt. Als sein Schüler Gorstag dem gefährlichen Drachenkult zwei kostbare Bücher stiehlt und von Zombies durch die Straßen gejagt wird, greift Taegan ein, kann Gorstag aber nicht mehr retten. Er nimmt die Bücher an sich und steht nun selbst auf der Liste der Anhänger des uralten untoten Erzmagiers Sammaster.
Richard Lee Byers hat einen Rollenspielroman abgeliefert, so wie er sein muss. Spannend, actionreich und zwischendurch auch durchaus witzig. Richtig gutes Lesefutter, besonders für Rollenspieler, für Fans der Vergessenen Welten, aber auch ohne diesen Backround macht das Buch richtig Spaß und Lust auf mehr. Der nächste Band kommt übrigens schon bald.
Richtig witzig wirkt es, dass Byers seine Abenteurer mit Talenten und Fähigkeiten ausstattet, die erst mit der Zeit in den D&D-Regelwerken Einzug hielten. Selten hat sich ein Autor so prinzipientreu an die Regelwerke gehalten. Die unwirkliche Konstruktion eines Halbgolems, eines Menschen, der mit allerlei magischen Prothesen zu einem großartigen Kämpfer gemacht wurde, der einen tiefen Hass fühlt und dennoch anderen hilft, wo er kann. Ein Halbling, der mit seinen Schleudersteinen mehrere Ziele auf einmal trifft, weil sie genau so abprallen, wie er das vorhergeplant hat, und nicht zuletzt Drachen und Lindwürmer aller Art, von Lieddrachen über Meeresdrachen bis hin zu einem vampirischen Vertreter und den fast unbesiegbaren Drachenleichnamen. Ein Kaleidoskop der Drachen - wirklich was für Liebhaber der schuppigen Biester. Klare Kaufempfehlung.