Der böse Magier DomDaniel wurde besiegt. Septimus Heap, der verschollene Sohn der Heaps ist wieder da und nun der neue Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin Marcia. Seine Adoptivschwester Jenna hat herausgefunden, dass sie die Tochter der verstorbenen Königin ist und hat nun ihren Posten als Prinzessin inne. Eigentlich könnten jetzt also alle glücklich und zufrieden sein.

Aber Simon, der älteste Sohn der Heaps, kann der momentanen Situation überhaupt nichts positives abgewinnen. Denn er hätte Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin werden sollen, bevor Septimus wieder aufgetaucht ist. Doch dann waren sich alle einig, dass Septimus den Posten bekommen sollte, da er der siebte Sohn eines siebten Sohnes ist und deswegen eines Tages ein ganz außergewöhnlicher Zauberer werden würde.

Simon fühlt sich von seiner ganzen Familie verraten. Darum lässt er sich auch leicht von den Einflüsterungen des wiedererstandenen DomDaniels einhüllen. Mit seiner Hilfe eignet er sich Schwarze Magie an, um eines Tages doch noch seine erstrebte Stellung als Lehrling erreichen zu können. Hierfür entführt er Prinzessin Jenna, die allerdings aus der Gefangenschaft entkommen kann. Währenddessen mobilisiert Septimus seine restlichen Brüder um sich auf die Suche nach Jenna zu machen und sie den Händen des hasserfüllten Simons zu entreißen. Doch Retter und Entführte treffen sich bald unversehrt wieder und müssen feststellen, dass die Entführung der Prinzessin nur ein Teil von Simons Plan gewesen ist.

Im Gegensatz zum ersten Teil "Magyk", der einen sehr linearen Erzählablauf hatte, bei dem man rasch wusste, wie das Buch wohl enden wird, hat man im zweiten Teil "Flyte" lange keine Ahnung, welche Pläne Simon im Schilde führt. Dieses Mal ist der böse Gegenspieler nämlich mal kein habgieriger böser Zauberer, sondern ein Mitglied der Familie, das sich verraten fühlt.
Natürlich trifft der Leser auch in diesem Teil eine ganze Menge alter Bekannter, es gibt aber auch neue Personen zu entdecken. Allen Charakteren ist gemein, dass sie gut ausgearbeitet sind und eine komplett eigene Persönlichkeit besitzen. Wegen der Vielzahl der auftretenden Figuren erweist sich die Liste am Buchschluss, in der einige Personen noch einmal detaillierter beschrieben werden, als sehr nützlich.

Viele kleine Haupt- und Nebenstränge vereinen sich am Ende zu einer kompletten fantastischen Geschichte, die spannend ist und unterhält. Auch wenn es einige lose Enden gibt, die wohl erst im nächsten Teil aufgelöst werden, schließt der zweite Band über Septimus Heap dennoch mit einem befriedigenden Ende ab. Und so lohnend wie sein Inhalt, präsentiert sich auch das Buch selbst. Ein wunderschön detailreicher Einband mit goldenen Effekten lässt den Roman sofort als etwas Besonderes erscheinen.

Für Fans des Fantastischen, ob jetzt groß oder klein, lohnt sich der Griff zur Reihe "Septimus Heap". Auch wenn die Romane hauptsächlich für Jugendliche geschrieben wurden, werden Erwachsene dennoch ebenso viel Vergnügen beim Lesen haben.