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Dieses Buch bietet auf 112 Seiten einen Überblick über die gängigsten Küchenkräuter und wie man mit ihnen Essen zubereitet.
Insgesamt ist das Buch dreigeteilt. Im ersten Teil findet man Geschichtliches zu Kräutern und wie man sie anbaut und konserviert. Dann folgt das Kräuterlexikon mit sechsundzwanzig Kräutern und im dritten Teil eine Sammlung von sechsunddreißig Rezepten.
Der erste Teil ist sehr knapp gehalten, aber informativ. Lediglich der geschichtliche Teil ist enttäuschend belanglos. Hier kann man sich darüber ärgern, dass er nur zwei Seiten umfasst, oder erfreut darüber sein, dass er nicht so viel Platz wegnimmt.
Im zweiten Teil wird je ein Küchenkraut auf einer Seite beschrieben. Im oberen Teil der Seite findet sich ein Bild der Pflanze, darunter eine Beschreibung, die sich in fünf Punkte unterteilt: Geschmack, Verwendung, Tipps, Anbau und Aufbewahrung.
Im dritten Teil findet man Rezepte, die alle mit einem Bild versehen sind und zur Hälfte zweiseitig, zur Hälfte auf einer Seite stehen. Nach der Angabe, für wie viele Personen das Gericht gedacht ist, der Zubereitungszeit und der Zutatenliste wird Schritt für Schritt die Zubereitung erklärt. Häufig folgen am Ende der Rezepte noch Tipps und Varationsmöglichkeiten.
Die Rezepte sind oft leicht nachzukochen, liegen aber meist durch teure Zutaten in der gehobeneren Preisklasse. Es gibt Salate, Aufläufe und Suppen, Gericht mit und ohne Fleisch und relativ viele Fischgerichte.
Insgesamt bietet das Buch über gängige Kräuter einen guten Überblick. Alle Teile sind übersichtlich aufgebaut und grafisch gut gestaltet. Der erste Teil ist, bis auf die Geschichte der Kräuter, sehr gut geschrieben und lässt nichts zu wünschen übrig.
Die Rezepte sind mit tollen Fotos versehen. Für die Kräuter selber hätte ich mir häufiger ein Foto von der ganzen Pflanze gewünscht. Zwar wird hier immer der jeweils zu gebrauchende Teil der Pflanze fotografiert, aber um die Wuchsform der Pflanze zu erkennen, reicht dies meist nicht aus.
Seltsam ist, dass die Tipps zu den Rezepten vor dem Kräuterlexikon stehen und nicht vor oder nach den Rezepten. In einem Rezept, der Gemüsesuppe mit Pistou, fehlt der Hinweis, was ich mit dem Pistou anzufangen habe, wenn ich es zubereitet habe. Erst durch das Foto erahnt man, was man tun soll.
Bei den Rezepten selbst hätte ich mir mehr billige Rezepte gewünscht. Gerichte wie ?Überbackene Miesmuscheln? oder ?Entenbrust auf Pilzsalat? dürften eher zu besonderen Gelegenheiten auf den Tisch kommen. Das ist sehr schade, da man mit Kräutern wesentlich mehr anfangen kann, als teuer zu kochen.
Doch trotz einiger kleiner Fehler ist dieses Buch für Einsteiger und kleine Geldbeutel hervorragend geeignet, wenn man Wachteleier durch normale Eier oder teuren Fisch durch billigeren Fisch ersetzt. Der Preis des Buches ist bei dieser Qualität, Fadenheftung, Hochglanzpapier und festem Einband, nicht zu schlagen. Manch anderes, ähnliches Buch kostet das Doppelte und Dreifache.
Auch wer einen Balkon hat und selbst Kräuter züchten möchte, ist hier gut beraten. Fortgeschrittene und notorische Experimentierer werden in diesem Buch dagegen wenig Neues finden.