Alec Kyle und Felix Krakovic sind auf dem Weg nach Rumänien, um die letzten Spuren des Vampirs Thibor Ferenczy auszulöschen. Doch der KGB-Mann Theo Dolgikh ist ihnen dicht auf den Fersen. Währenddessen bereitet sich das britische E-Dezernat auf die Stürmung des Anwesens von Yulian Bodescu vor. Dieser kommt den Agenten jedoch zuvor und erhält dank seiner nekromantischen Fähigkeiten genug Hintergrundwissen über seine Gegner, dass er den Spieß umdrehen kann. Die Lage spitzt sich zu, als Bodescu nach Schottland aufbricht, um Keoghs Sohn zu töten, während es in Moldawien zum Aufeinandertreffen von Kyle, Krakovic und Dolgikh kommt. Doch der wahre Feind sitzt längst im Zentrum des russischen E-Dezernats.

"Totenwache" ist der fünfte Band der Necroscope-Reihe und der dritte Teil des im Deutschen auf insgesamt drei Bücher aufgeteilten Roman "Necroscope II: Wamphyri!". Auf 176 Seiten wird das Finale der zweiten Necroscope-Geschichte geschildert. Nachdem in "Kreaturen der Finsternis" und "Untot" hauptsächlich die Entstehungsgeschichte von Thibor Ferenczy und seinem Kind Yulian Bodescu geschildert sowie die Charaktere in Position gebracht wurden, spielt sich der Plot der Geschichte größtenteils in "Totenwache" ab. Leider wirken dadurch alle drei Bände unbefriedigend, was zu nicht geringem Maße an dem Preis von 10 Euro pro Band liegt.

Die Geschichte selbst ist inhaltlich gesehen ein Spionagethriller mit Horrorelementen. Diese Mischung ist nicht schlecht, doch der von Lumley gesponnene Plot erscheint äußerst mager. Der Verdacht, der den Leser schon bei "Untot" beschleicht, "Necroscope II: Wamphyri!" sei hauptsächlich dazu geschrieben, die Geschichte des Thibor Ferenczy zu erzählen, erhärtet sich. Nach der Lektüre von "Totenwache" scheint es, als ob Lumley mit diesem Roman hauptsächlich den Weg für den folgenden Band "Necroscope III: The Source" (auf Deutsch als Band 6 bis 8 erschienen) ebnen wollte. "Necroscope II: Wamphyri!" fällt damit die undankbare Rolle als notwendiger, aber unmotivierter Mittelteil zu.

"Totenwache" kann weder als Fortsetzung der in "Kreaturen der Finsternis" begonnenen Geschichte noch als Einzelroman richtig überzeugen. Dies liegt einerseits an der Veröffentlichungspolitik von Festa, einen englischen Roman auf drei deutsche Bände zum Preis von je 10 Euro aufzuteilen, und andererseits an dem schwachen Plot, an dem "Necroscope II: Wamphyri!" krankt. Das in Band 2 "Vampirblut" aufgebaute Szenario wird komplett umgeschmissen, und man kann nur hoffen, dass sich Brian Lumley für die Fortsetzung der Necroscope-Reihe eine bessere Strategie zurechtgelegt hat. Leider sind Band 3 bis 5 für das Verstehen weiterer Bände wohl unabdingbar, sodass man nicht umhin kommen wird, sie zu lesen.