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In der alten Zeit herrschten die Quellen über das Land und sie waren den Menschen feindlich gesonnen, so dass die Wüsten, Wälder, Meere und Flüsse von ihren Sphären vergiftet wurden und das Leben für die Menschen nicht nur gefährlich, sondern die reinste Hölle war. Doch dann kam Durta Slargin, der erste Magier der Menschen, bändigte im Namen des Gottes Tathrils die Quellen und gab den Menschen die Macht, über das Land und die Quellen zu herrschen.
Doch nun bricht das Zeitalter der Wandlung an. Längst verbannte, echsenartige Wesen, die Goldéi, stürmen die Welt Gharax und befreien die Quellen aus ihrer Gefangenschaft. Während Teile Gharax dabei komplett überrannt und unterworfen wurden, da sie nicht mit der Ankunft der Goldéi rechneten und die Gefahr erst bemerkten, als es zu spät war, rüstet das Kaiserreich Sithar zum Krieg gegen die Echsenwesen. Doch während das Bündnis mit Arphat geschlossen werden soll, spaltet sich die Kirche in Sithar und es kommt zu blutigen Auseinandersetzungen mit den Weißstirnen, den Nachfolgern des Auserwählten. Dabei wird die Stadt Thax zerstört und die Fürsten müssen fliehen. Doch wie sollen sie das Kaiserreich gegen die Goldéi schützen, wenn das Reich in sich zerstört und aufgerüttelt ist?
Laghanos, ein ehemaliger Zauberschüler, fiel den Goldéi in die Hände und bekam von ihnen eine Maske angelegt, mit deren Hilfe er die Quellen durchschreiten kann. Nun fällt er einer unheimlichen Sekte in die Hände, welche - wie so viele - die Macht der Maske zu ihren Gunsten ausnutzen will. Doch während Laghanos das Gefüge kennen lernt, mit dessen Hilfe er sich in der Sphäre bewegen soll, wird er beinahe getötet. Die Gruppierung ist unterlaufen von den Mondjüngern, welche dem "Blender" Mondschlund dienen und versuchen, eine Verbindung Laghanos mit dem Gefüge zu verhindern.
Laghanos fängt an zu begreifen, dass es sich dabei um eine viel größere Macht handelt, die sich allerdings noch im Verborgenen hält. Nhordukael, der Auserkorene, welcher der Hohepriester der Aufständischen geworden ist, hat nach einer schrecklichen Begegnung mit Durta Slargin beschlossen, sein Werk zu vernichten, wodurch auch er in die Sphäre tritt und an Mondschlund gerät, der ihm von der alten Zeit und einer Feindschaft erzählt, die im Laufe der Jahre vergessen wurde. Doch wie wirkt sich diese Feindschaft auf die Sphäre und das jetzige Gharax aus? Gibt es eine Möglichkeit, die Goldéi aufzuhalten?
"Flammenbucht" ist der Titel des zweiten Buches der Serie "Das Zeitalter der Wandlung". Wer allerdings erwartet hat, dass es direkt an dem Punkt weitergeht, an dem das erste Buch endete, der hat den Schreibstil des Autors nicht mit einbezogen. Markolf Hoffmann springt von einem Ende der Welt an das andere und im nächsten Kapitel wieder zurück. So hat er nicht nur eine Haupthandlung, sondern vereint viele Stränge zu einem Buch. Es macht den Anschein, als würde er so nicht nur mit dem Geschehen, sondern auch mit dem Leser spielen, und die Spannung steigert sich durch den geschickten Umgang mit den Sprüngen von Kapitel zu Kapitel.
In diesem Sinne beginnt auch der zweite Teil der Serie mit einem Sprung zurück in die Vergangenheit und dem Bericht über den Fall der größten Städte der alten Zeit.
Doch nicht nur die Spannung des Buches ist besonders hervorzuheben, sondern auch die liebevolle Kleinarbeit. Zu Beginn bekommt man einen Überblick über die vielen Personen, welche im Laufe des Buches auftauchen, um sie direkt zuordnen zu können, da man sich nicht jeden Namen merken kann. Ebenfalls findet man zwei Karten, auf denen man immer mal wieder nachschauen kann, wo sich die einzelnen Geschehnisse ereignen. Doch nicht nur an dem Zusatzmaterial bemerkt man die detaillierte Arbeit an der erfundenen Welt, sondern in erster Linie in der eigentlichen Geschichte - oder besser gesagt Gharax, da es sich nicht um eine, sondern um viele Geschichten beziehungsweise das große Ereignis, welches die Welt erschüttert, handelt. Seien es nun Legenden von der alten Zeit, die Wesen Gharax oder die Beschreibungen der Sphäre, alles ist so ausgearbeitet, dass man es sich als Leser gut vorstellen kann und man das Gefühl bekommt, in Gharax zu leben.
Bemerkenswert ist dabei, dass es keinen eigentlichen Bösewicht gibt, wie in den meisten Fantasyromanen. Jede Gruppierung und jede Person hat einen Grund, warum sie einen Weg einschlägt oder ähnliches. Dadurch wirkt die Geschichte trotz Magie und Echsenwesen dem Leser realistischer als manch ein Roman, welcher in der heutigen Zeit und unserer Welt spielt, denn nirgends gibt es nur Gut und Böse, sondern es gibt immer Graustufen und jede Handlung hat eine Ursache. Genau diesen Punkt verarbeitet der Autor in diesem Werk, was es einem noch näher bringt.
Markolf Hoffmann zieht den Leser mit diesem Buch in seinen Bann, denn auch wenn die ersten Sprünge noch etwas ungewohnt sein dürften, so ist man es nach dem ersten Buch von ihm gewohnt, und so ungewöhnlich dieser Schreibstil auch sein mag, so wundervoll spielt der Autor damit, um die Spannung und das Lesevergnügen zu erhöhen, was ihm auf beeindruckende Weise gelingt. Das erste Buch der Serie sollte man auf jeden Fall lesen und danach ist dieses Buch ein Muss, um zu erfahren, wie es weitergeht. "Flammenbucht" ist brillant geschrieben und spannend von der ersten bis zur letzten Zeile.