In der Reihe "Video 2 Brain" erschien im Juli 2006 das etwa siebenstündige Videotraining "Die Kunst des CSS-Designs".

Das Training ist in verschiedene Kapitel unterteilt.
Das erste Kapitel befasst sich mit den Grundlagen, die nötig sind, um CSS entsprechend den Webstandards einzusetzen. Hierzu verdeutlicht Cornelia Lange, die alle CSS-spezifischen Videos moderiert, wie wichtig es ist, CSS komplett als das Layout bestimmende Sprache einzusetzen und den zu Grunde liegenden HTML-Code komplett davon zu befreien, ihn für solche Zwecke einzusetzen. Auch die Nutzung von Tabellen zu Layoutzwecken, ehemals "in" im Webdesignbereich, wird in diesem Bereich als überholt und nicht konform zu den Webstandards ausgewiesen. Anhand einer einzelnen Webseite, einer Visitenkarte sozusagen, werden sämtliche Inhalte dieses Kapitels erläutert.
Im zweiten Kapitel stellt Cornelia Lange ein Basis-Layout mit drei Spalten vor, auf dessen Basis sie nach eigener Aussage fast alle ihre Webdesigns, ungeachtet der spezifischen Anforderungen des Kunden, zu realisieren vermag.
Auf der Basis eben dieses Basis-Layouts werden im Kapitel "Fallbeispiele" einige Aspekte konkreter besprochen. Anhand einer deutlich komplexeren Webseite als im ersten Kapitel erhält der Zuschauer Einsicht in die Planung und Gestaltung einer Webseite. Im vorliegenden Fall stehen Navigationen im Zentrum, es wird jedoch beispielsweise auch auf den korrekten Einsatz von Tabellen und auf einen Designwechsel eingegangen.
"Tiefer in die Praxis" heißt es, wenn mit Hilfe eines dritten Layouts von Grund auf der korrekte Einsatz von CSS vermittelt wird. Am Ende dieses Kapitels geht Cornelia Lange sogar auf so spezielle Aspekte wie gerundete Ecken und CSS-Image-Maps ein.
Ein abschließendes Videokapitel, das nicht von Cornelia Lange, sondern einem Herrn moderiert wird, bietet dem Zuschauer unabhängig vom Hauptthema CSS einige Zusatzinformationen zur Webgestaltung, beispielsweise solche zu Gestaltgesetzen, dem so genannten Goldenen Schnitt, Kontrasten und mehr.

Dieses Videotraining richtet sich nicht an Einsteiger in puncto Webdesign und auch nicht an Anfänger, was HTML und CSS grundsätzlich betrifft. Cornelia Lange geht davon aus, dass CSS mittlerweile verbreitet ist und von Webgestaltern genutzt wird, weiß aber aus eigener Praxis, dass diese Nutzung oftmals eben nicht konform zu den Webstandards geschieht und eine wilde Mischung aus HTML und CSS beispielsweise im Rahmen von Tabellenlayouts noch immer weit verbreitet sind. Ihr Ansinnen bei diesem Videotraining ist es zu zeigen, dass auch Seiten gemäß den Webstandards hübsch aussehen können, und deren Vorteile will sie zudem hervorheben, wie sie auch im TV-Teil des Videotrainings erklärt.

Der TV-Teil des Videotrainings enthält exemplarisch einige Videos, die auch im Teil für den PC enthalten sind, und zeigt Cornelia Lange unter anderem im Interview. In diesem Bereich trifft der Zuschauer auf eine durchweg sympathische Frau, die keineswegs hochtrabend von Webtechnologien und ähnlichem erzählt, sondern sehr greifbar darstellt, dass sie einst sehr unbedarft mit allem angefangen hat. Um so beeindruckender, wenn man weiß - und durch das Videotraining selbst erfahren kann -, dass Cornelia Lange heute zu den CSS-Experten gehört.

Wie man konkret mit dem Videotraining umgeht, bleibt dem Zuschauer letztlich selbst überlassen. Innerhalb eines Kapitels bauen die Videos zwar aufeinander auf, es ist jedoch durchaus möglich, ein Video einzeln auszuwählen und abzuspielen, wenn man dies möchte.
Der gezeigte Code wird zwar relativ zügig eingeblendet und oftmals einkopiert, dennoch erläutert Cornelia Lange danach alle relevanten Schritte, wiederholt oft sogar noch dabei und verrät besondere Kniffe am Rande. Wenn man mit HTML und CSS bereits einigermaßen vertraut ist, also zumindest die Grundlagen beherrscht, kann man dem Tempo sehr gut folgen und die gezeigten Dinge optimal nachvollziehen.
Mitschreiben ist beim Videotraining übrigens nur selten nötig, da die Rohdateien der gezeigten Layouts, die im Verlauf des Trainings gezeigt werden, sich ebenfalls auf der DVD befinden.

Neben den bislang genannten Elementen bietet das Videotraining noch recht umfangreiche Einblicke in andere Trainings der Reihe, die mit Trailershows bei Filmen zu vergleichen, aber deutlich umfangreicher sind, einige Kapitel bieten zudem einen Multiple Choice-Test, um das Gelernte noch einmal selbstständig abzuprüfen, und ein 24-seitiges Begleitheft informiert zudem noch einmal über Enstehungsgeschichte, Gegenwart und Zukunft von CSS, über Barrierefreiheit im Netz, bietet Informationen und Links zur im Videotraining verwendeten Software sowie grundlegende Hinweise zur - eigentlich selbsterklärenden - Navigation im Rahmen des Trainings.

Mit "Die Kunst des CSS-Designs" ist ein Videotraining gelungen, wie es besser kaum hätte kreiert werden können. Ein paar kleinere Schnitzer und Verbesserungsmöglichkeiten bleiben hier wie sonst auch erhalten, aber in Anbetracht der gesamten Laufzeit und der Qualität der Inhalte ist dieses Videotraining schlicht als hervorragend zu bezeichnen. Lehrreich, praktisch orientiert, sympathisch moderiert und jeden Cent wert!