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Niklas, Lena, Fabian und Antonia erzählen, was sie an den verschiedenen Jahreszeiten gut finden.
Niklas, ein "Frühlingskind", schwärmt von den wiederkehrenden Zugvögeln, den keimenden Blumen, dem Osterhasen, den Weidenkätzchen und dem Froschlaich im Teich, der bald vor kleinen Kaulquappen nur so wimmelt. Auch der Muttertag ist jedes Jahr ein wunderschönes Erlebnis für ihn.
Lena mag den Sommer am liebsten. Sie erzählt von unzähligen Blumen, Libellen und Glühwürmchen. Ein großes Sonnenwendfeuer gehört zum Sommer. Auch die vielen verschiedenen Marmeladengläser, die sie mit ihrer Mama füllt und bemalt, sind ihr wichtig. Aber auch die Hitze, gelegentliche Gewitter und viele schöne Regenbögen gehören dazu.
Fabian ist der Herbst am liebsten. Er mag die vielen Spinnweben in Sträuchern und Hecken, die Vögel, die sich überall sammeln, um in den warmen Süden zu fliegen und die Kartoffelernte. Ein besonderes Fest ist Michaeli, jedes Jahr sonntags nach dem 29. September feiert er mit vielen Freunden und Erwachsenen Erntedank. Doch am liebsten lässt er seinen Drachen im Herbstwind durch die Luft segeln. Auch der Laternenumzug am 11. November gehört zu den Höhepunkten des Herbstes.
Antonia ist ein "Winterkind". Sie liebt die Kälte, den Schnee, jede einzelne Schneeflocke ist für sie ein kleines Wunder. Und wenn sie im Garten einen Schneemann bauen kann ist sie glücklich. Dann beginnt der Dezember und alle freuen sich auf das Weihnachtsfest, die Geschenke, die sie bekommt und die, die sie schenkt sind der Höhepunkt des Jahres. Aber auch Sylvester und Karneval gehören für Antonia zum Winter.
Es gibt unzählige Bücher über die vier Jahreszeiten. Im Verlag "Ars Edition" ist im August 2006 dieses Buch erschienen, dass versucht, Kindern ab sechs Jahren, möglichst viele Informationen zu vermitteln. Pädagogisch-didaktisch wurde hier versucht, über die Identifikation mit einem Kind, den Jahreszeiten ein persönliches Gesicht zu geben. Vier Kinder erklären, zeigen und schwärmen von "ihrer" Jahreszeit. Hierbei wird eine Mischung aus emotionaler Beschreibung, Informationen und Tipps für Spiele und Beschäftigung geboten. Besonders wichtig ist der Autorin Hermien Stellmacher die Verknüpfung von Alltagswissen und Möglichkeiten, dieses in Bezug auf die Jahreszeit im Kindergarten zu vertiefen und anzuwenden. Die erfahrene Kinderbuchautorin, von ihr sind mehr als 45 Kinderbücher geschrieben und teils illustriert worden, verbindet hierbei geschickt eine Fülle an Informationen mit dem Erfahrungshorizont der Kinder. Unterstützt wird sie von der Illustratorin Regine Altegoer. Die Bilder sind einfach, in naivem Zeichenstil gehalten und mit vielen liebevollen Details versehen.
Leider ist der Hinweistext "Empfohlen von Kindergärten" - auf der letzten Seite wird den Kindergarten-Teams ausdrücklich für ihre Mitarbeit gedankt - irreführend. Wenig nutzbar sind die Vorschläge, meist scheinen die Experimente und Arbeitshinweise eher für größere Kinder gedacht zu sein. Diesen aber machen sie mit Sicherheit viel Spaß. Auch die Fülle an aneinandergereihten Informationen ist nicht zum Vorlesen geeignet. Dieses Buch ist eher ein Arbeits- als ein Vorlesebuch. Da aber die Zielgruppe noch nicht lesen kann, obliegt es den Eltern, den passenden Teil herauszugreifen und zu erklären oder mit den Kindern durchzuführen. Ältere Kinder, die den Text selbständig lesen und erarbeiten wollen, sind leicht überfordert und bedürfen der Hilfe durch die Eltern.
Fazit: Ein nettes Konzept und viele schöne Arbeitsvorschläge sind hier versammelt. Doch eignet sich das Buch weder zum Vorlesen noch zum selber Lesen für Schulkinder. Es ist eher eine didaktisch durchdachte Arbeitsanweisung.
Besonders gelungen sind die vier Ausklappseiten, die im Sinne eines Exkurses Hintergrundwissen und Spielideen im Bezug auf die jeweilige Jahreszeit vermitteln. Der Preis ist in Anbetracht der Fülle an Möglichkeiten, sich mit diesem Buch zu beschäftigen, durchaus günstig zu nennen.