In einem verschlafenen Dorf tötet der Pfarrer unzählige Menschen. Es scheint sich um einen Vampir zu handeln, der wahllos Menschen tötet und ebenfalls zu Vampiren macht. Lady Integra, die Leiterin der Geheimorganisation "Hellsing", betraut ihren besten Mann mit diesem Problem: Alucard. Der Vampir hasst alle niederen Vampire, die aus Blutdurst und in seinen Augen entartet Menschen ermorden. Er ist unerbittlich gegen seine Feinde und tötet für Hellsing mit einer inneren Genugtuung, die den Menschen in der Organisation einen Schauder einjagt. Doch niemand ist so effektiv und zielstrebig wie Alucard. Der Einsatz aber wird kompliziert durch eine Polizeistreife, die vor Ort ermittelt. Alle Polizisten werden getötet, nur Selas Victoria überlebt. Doch der Pfarrer benutzt sie als Faustpfand und hofft so, Alucard zu widerstehen. Doch der Hellsing-Vampir ist nicht aufzuhalten. Er tötet den Pfarrer und beinahe auch Selas. Retten kann Alucard ihr Leben nur, wenn er sie zu einem Vampir macht. Nach ihrer ausdrücklichen Zustimmung tut er dies. Selas Victoria hat Probleme mit dem Dasein als Vampir, muss aber die neu gewonnenen Fertigkeiten gleich in einem Einsatz gegen zwei entartete Vampire einsetzen.

Auffallend an dieser Anime-Serie, deren erster Teil die Charaktere Alucard, Lady Integra und Selas Victoria detailliert einführt, ist der Zeichenstil und die Verwendung von Fehlfarben. Besonders oft und - in einem Vampirfilm auch logisch - ist die Farbe Rot. Aber muss gleich dutzende Male der ganze Himmel in leuchtendem Rot erscheinen?
Sind die Menschen und Landschaften noch beeindruckend gezeichnet und mit erstaunlich wenigen Computertricks verfremdet, stört diese häufige Verwendung von Fehlfarben den Sehgenuss sehr.
Ebenso fragwürdig ist der hohe Anteil an Gewaltszenen. Die ungekürzte Fassung erlangt die FSK-16-Einstufung, doch scheint auch diese fragwürdig, da nicht nur exzessiv Gewalt ausgeübt wird, sondern der Spaß und Lustgewinn an dieser Gewalt, ohne dies zu hinterfragen, deutlich im Vordergrund steht.
Des Weiteren scheinen der Spannungsbogen und die beiden Einzel-Folgen der DVD genau auf diese Gewaltszenen hin entworfen worden zu sein. Weder Motive noch eine wie auch immer geartete Entwicklung einer Story sind zu bemerken, einzig die finale grausame Tötung scheint Ziel der Geschichten zu sein.
Die Angabe der Lauflänge ist mit 90 Minuten auf dem Cover vermerkt und schlicht Betrug - die eigentlichen Hellsing-Folgen auf dieser DVD erreichen nur knapp 50 Minuten. Der Rest ist Bonusmaterial und Extras.
Ein weiterer Minuspunkt ist die sehr in den Vordergrund rückende Musik. Sie ist hektisch, laut und wenig dem Verlauf folgend. Eher wie eine Improvisation ertönt sie an den passenden und unpassenden Stellen - immer aber laut und dröhnend. Seltsamerweise ist die Originalmusik von gänzlich anderem Charakter - hier ist die Synchronisation und Neueinspielung eine deutliche Verschlechterung.
Wer aber Splatter-Anime mag und der Musik etwas abgewinnen kann, ist von der sehr guten Bildqualität, der düsteren und grausamen Atmosphäre mit Sicherheit angetan. Wer dann die Originaltonspur mit deutschen Untertiteln wählt, ist erstaunt, wie gut Effekte, Musik und Stimmen ein stimmiges Gesamtbild ergeben - das kann man von der deutschen Tonspur leider nicht behaupten.
Das Bonusmaterial umfasst vier Trailer, die man nicht gesehen haben muss, 21 Bilder von Sets und Skizzen und einen 22 Minuten dauernden Film über die Produktion, der sich wie ein langer Werbespot ausnimmt und nicht interessant ist.

Fazit: Diese Anime-Serie beginnt grausam und blutig. Neben einigen vermeidbaren Fehlern wie einer schlechten deutschen Tonspur ist dieser Film auf eine ganz bestimmte Zielgruppe hin produziert. Splatter, Action und düstere Atmosphäre sind Thema und einziges Ziel - wer dem etwas abgewinnen kann, sollte einen Blick riskieren. Dem Fan guter, durchdachter und komplexer Anime ist dieses "Machwerk" nicht zu empfehlen.