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Ein Schmetterling schwebt ins Zimmer eines kleinen Jungen und setzt sich auf dessen Auge. Glücklich schläft der Junge ein.
Ein kleiner Junge will seinem Teddybären ermöglichen, so wundervolle Träume zu haben wie er. Er hält den Bären eine Nacht lang ganz fest und träumt einen besonders wilden Traum. Der Bär aber will nie wieder "zusammen" mit dem Jungen träumen, denn für ihn war es bloß ein Hin- und hergerissen werden, nichts sonst.
Ein Stern erhält einen Eilbrief und antwortet. Sterne sind immer nett und antworten ganz bestimmt. Aber er schreibt, dass sein Leben als Stern ein hartes, anstrengendes Leben ist.
Ein Marienkäfer schnarcht so laut, dass alle seine Freunde den Baum verlassen haben. Erst Magdalena hat eine tolle Idee. Sie besorgt eine große Muschel für den Käfer.
Ein wunderschöner Ton lebt in einem Geigenkasten. Eines Tages aber ist der Ton krank und kaum mehr zu hören. Ob ihm das Sonnenlicht in seinem dunklen Kasten fehlt?
Das Lachen macht heut Ferien. Die Freude, die Trauer, selbst Hohn und Spott sind am Abend ganz fertig und sie hoffen, dass das Lachen bald wieder kommt.
Gina die Bandnudel und Klaus der Kochtopf lieben sich. Aber das Mittagessen steht bevor und beide wissen, was das heißt.
Auch Familie Gei, die Kirschin, ein Bild, das neun Uhr zeigt, und eine Tagtigall kommen in den kurzen, um nicht zu sagen winzigen, Geschichten von Gerhard Engelsberger vor.
Der evangelische Pfarrer, im Literaturbetrieb bisher "auffällig" geworden mit Büchern über Gottesdienste und deren Vorbereitung, wagt sich auf ein Terrain, das sehr schwierig ist. Die kleinen Zuhörer urteilen hart und gnadenlos, sind aber auch himmelhochjauchzend begeisterungsfähig und sehr, sehr schnell glücklich zu machen, wenn ihnen eine Gutenachtgeschichte oder die kleinen Bilder, die den meisten Büchern als Illustrationen beigefügt sind, gefallen.
Hier ist ihr Urteil in zwei Worten zusammengefasst: blöde Geschichten. Die Humorlosigkeit, mit der die kleinen, oft mit seltsamen Wortneuschöpfungen versehenen Geschichten aufwarten, ist erstaunlich, die Ideenlosigkeit fast schon erschütternd. Es funktioniert einfach nicht, von einem Ton zu sprechen, der Sonnenlicht braucht. Oder vom Lachen, das Urlaub macht und davon, dass die Freude traurig wird, die Trauer überfordert ist und Hohn und Spott der Langeweile anheimfallen. Die Originalität wirkt erzwungen und mühsam, auf das Kind aber einfach nur unsinnig. Auch die Bandnudel und der Kochtopf sind ein derart dummes Liebespaar, dass die kleinen Zuhörer sich fragen, ob diese Geschichten ernst gemeint sind.
Gutenachtgeschichten handeln von Prinzen, Abenteuern und traumhaft Schönem. Nicht von Tagtigallen und Kirschinnen. Zumindest ist den Zuhörern - und für die sollte das Buch ja geschrieben worden sein - nicht zu erklären, warum ein Teddybär, der nicht träumt und es auch nicht lernen kann, dennoch Held einer kleinen Geschichte ist.
Von den Illustrationen, die Heribert Schulmeyer gezeichnet hat, ist ebenfalls keine Besserung des Gesamteindrucks zu erwarten. Das einzige Bild, das nett genug ist, um von den kleinen Betrachtern bemerkt zu werden, ist das Titelbild. Erstens weil es als einziges Bild bunt ist und zweitens, weil es eine Geschichte erzählt. Keine der siebenundzwanzig Geschichten hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, keine wird sich ein zweites Mal gewünscht. Das Urteil ist hart aber gerecht: Dieses Buch erfüllt seinen Zweck nicht.
Fazit: Leider ist dies ein Buch, das sein restliches Dasein im Bücherregal verbringen wird. Keine Kinderhand wird es heraussuchen, kein Vorleser es noch einmal zur Hand nehmen. Der Eindruck, den es hinterlassen hat, ist nachhaltig: Es ist überflüssig.