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Rudolf, eine wasserscheue Wasserratte, hat das alte Hausboot, dessen Heck im Wasser halb eingesunken ist, zuerst entdeckt. Trotzdem behauptet der furchtlose Kater Van Gogh, der einst im Kampf ein Ohr eingebüßt hat, es wäre seins und ist einfach eingezogen. Er würde sich freuen, wenn sein Verlobte, die hübsche Perserkatze Chou-Chou, ebenfalls mit an Bord käme. Doch die Besitzerin eines Antiquitätenladens hält das Hausboot für einen schwimmenden Müllhaufen. Van Gogh legt sich für seine Angebetet tüchtig ins Zeug, um sie doch noch zu beeindrucken. Sein Plan geht auf. Chou-Chou kommt mit an Bord. Inzwischen hat ein Blässhuhn begonnen, auf dem Schiff ein Nest zu bauen. Eine werdende Mutter kann man nicht einfach verscheuchen, soviel ist klar. Sie wird von einem Blässhuhnmann umworben, den sie allerdings abweist. Das Ei sieht etwas seltsam aus. Niemand an Bord glaubt, dass daraus eines Tages ein Blässhuhnküken schlüpfen wird. Doch die Mutter ist sich sicher und brütet mit Hingabe.
Rudolf hat unterdessen einen Vogel zum Abendbrot gefangen. Aber der Papagei mit Namen Frans will nicht gefressen werden. Also wird er ein weiterer Mitbewohner. Er leidet an dem Verlust seines Partners, der ohne ihn in der Zoohandlung verkauft wurde. Die Bewohner des Hausbootes trösten ihn mit einem Spiegel und tatsächlich hält er sein Spiegelbild für seinen neuen Partner.
Sauberkeit und Ordnung sind immer wieder ein Thema auf dem Hausboot. Aber auch Chou-Chou als berufstätige Frau kann sich nicht darum kümmern. Da kommt die Riesenschlange Evangelina, aufgefunden in einem Gully, gerade recht. Sie will die leidige Aufgabe übernehmen. Trotzdem haben alle Hausbootbewohner Angst vor ihr. Jeder weiß, dass Ratten und Eier auf ihren Speiseplan gehören und auch, dass Schlangen falsch sind. Evangelina kann das nicht verstehen, hat sie doch nicht mal Giftzähne. Sie heult sogar, als ihr Geburtstag, von dem niemand etwas wissen kann, vergessen wird. Als sie sich offenbart, wird sofort ein Fest organisiert. Leider kommen gerade zu diesem Zeitpunkt die Freunde des kleinen Rehpinschers, den Van Gogh beleidigt hat, weil er seine Hundehaufen an den Baum der Wohngemeinschaft gesetzt hat, um eine Entschuldigung zu fordern. Das kann nicht gut gehen.
Die Wohngemeinschaft ist schon eine tolle Bande. Ganz unterschiedliche Tiere haben sich hier zusammengefunden. Kindern wird das gefallen. Kater Van Gogh ist ein freundlicher Aufschneider, Perserkatze Chou-Chou ist reichlich eingebildet, Rudolf ist zu seinem Leidwesen so wasserscheu, dass er es kaum verbergen kann. Papagei Frans leidet unter Einsamkeit, dass es kaum zu ertragen ist. Das Blässhuhn nutzt seine werdende Mutterschaft schamlos aus und die prächtige Riesenschlange Evangelina glaubt, dass sie jedem auf den Wecker geht und versucht immer wieder, aber ohne Erfolg, sich unsichtbar zu machen. Diese Charaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man nur staunen kann. Jedes der Tiere hat eine kleine liebenswerte Macke. Dadurch entstehen viele lustige Szenen und Dialoge. Es gibt es viel zu lachen. Die Autorin zeigt aber auch, dass man sich mit Willen und Toleranz durchaus zusammenraufen kann, so groß die Unterschiede auch sein mögen.
Gelesen wird die Geschichte von Herbert Schäfer und der gibt wirklich alles, so der Eindruck. Die Geschichte wirkt sehr plastisch. Problemlos kann man in seiner Fantasie einen eigenen Film in seiner Vorstellung mitlaufen lassen. Jedem der Tiere verleiht er eine eigene, immer von irgendeiner lustigen Besonderheit geprägten Stimme. Er liest sehr ausdrucksstark und unterhält damit ganz wunderbar. Dieses originelle Hörbuch ist für Kinder ab sieben Jahren zu empfehlen.