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Nachdem Conan in einem dramatischen Schlussakkord den Fall um den Bombenattentäter gelöst hat, besucht er mit Kogoro Mori und Ran eine Filmcrew, die einen Kriminalfilm dreht. Doch zum Entsetzen der Crew wird in einer Drehpause der Hauptdarsteller ermordet. Es findet sich jedoch keine Tatwaffe. Zu Conans Entsetzen kann er nicht in die Ermittlungen eingreifen und Kogoro betäuben. Der ist zum ersten Mal auf sich allein gestellt bei der Suche nach dem Täter.
Der zweite Fall scheint eine Routineaufgabe für Kogoro zu sein. Drei Männer beauftragen ihn, einen verschwundenen Programmierer zu finden. Ohne Probleme ermittelt Kogoro, in welchem Hotel der Mann abgestiegen ist. Doch als die Auftraggeber, Kogoro, Ran und Conan dort eintreffen, finden sie den Mann tot vor. Alles deutet auf Herzversagen hin. Doch Conan wird plötzlich starr vor Schreck. Es gibt eine Verbindung zu den Verbrechern, die ihm damals ein Gift einflößten, dass ihn schrumpfen ließ und aus dem Oberschülerdetektiv Shinichi den Grundschüler Conan machte.
Des Weiteren fallen Conan einige Ungereimtheiten auf, die den Schluss nahe legen, dass der Programmierer doch ermordet worden ist. Fieberhaft versucht Conan, Kogoro und die eingetroffene Polizei auf diese Fakten aufmerksam zu machen, ohne dass sie die Spuren, die zu den "Schwarzen Männern" führen, verwischen.
Nach dem absolut miserablen Finale des extrem langen und spannenden Kriminalfalles um den Tokioer Bombenleger, bringt Aoyama einen Fall, der verschiedenen älteren Geschichten aus seiner Feder ähnelt. Sowohl Motiv als auch Charaktere sind eher Karikaturen denn wirkliche Personen. Auch die Auflösung ist sehr schwach.
Doch dann beginnt ein Fall, der wiederum den Rahmen der bisherigen Geschichten sprengt. Nicht nur, dass er einen einfach zu lösenden Mordfall mit äußerst schwach ausgearbeiteten Personen nur als Aufhänger für die Auseinandersetzung von Conan mit den "Schwarzen Männern" benutzt, er verwendet auch einen derart unwahrscheinlichen und an den Haaren herbeigezogenen "Zufall" als Spannungsmoment, dass man nur enttäuscht sein kann. Zumal Aoyama auch diesen "Zufall" bereits verschiedentlich verwendet hat.
Doch noch schockierender ist, dass nach fast 100 Seiten der Fall plötzlich abbricht und die weiteren Ereignisse erst im Folgeband erzählt werden. Nachdem bereits Band 36 so endete und den Kauf von Band 37 zwingend erforderlich machte, ist dies abermals notwendig. Wer erfahren will, ob Conans Ermittlung bezüglich der "Schwarzen Männer" erfolgreich ist, muss Band 38 erwerben.
Dies ist um so ärgerlicher, als beide Geschichten jeweils leicht in einen Band gepasst hätten und nur durch einen ideenlosen, sehr schwachen Fall der Raum nicht ausreichte, um zu einem für die Leser befriedigenden Ende zu kommen.
Dies wirkt immer stärker als Trick, um den Verkauf anzuheizen. Vor allem nach dem äußerst schwachen Band 35 ist der doppelte Fortsetzungszwang von Band 36 zu 37 und von Band 37 zu Band 38 offensichtlich eine Maßnahme, um den Erfolg zu erzwingen.
Es ist fraglich, ob dies auf lange Sicht durch derart offensichtliche Maßnahmen gelingt. Mittelfristig kann nur Qualität und Innovation nach so vielen Bänden die Serie retten. Da die Zeichenkunst Aoyamas eine hohe Perfektion erreicht hat, sind es einzig und allein die Kriminalfälle und das Schicksal der dem Fan ans Herz gewachsenen Personen, die den Leser weiterhin für Conan begeistern können. Band 35, 36 und 37 sind eher das genaue Gegenteil: Uninteressante Geschichten (im Fall des Bombenlegers aus Band 36 und 37 der extrem schwache Schluss im Fortsetzungsband) und langweilige, stark in die Länge gezogene Auflösungen sind es jedenfalls nicht.
Fazit: Am Anfang dieses Bandes die enttäuschend knappe und wenig überzeugende Fortsetzung, dann eine Geschichte, die dem Fan sehr bekannt vorkommt und schließlich ein hundert Seiten langer Bandwurm aus unlogischen, seltsam erzwungenen Wendungen, die abrupt enden und den Kauf des nächsten Bandes verlangen: Nein, dieser Band ist nicht zu empfehlen. Auch Leser der gesamten Reihe verpassen nichts, Gelegenheitsleser sind völlig verloren und werden in diesem Abenteuer eher abgeschreckt.