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 Wolfsblut

Autoren: Jack London
Illustratoren: Felix Scheinberger
Übersetzer: Günter Löffler
Verlag: Dressler Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Jack Londons Roman um die Erlebnisse eines Wolfes namens Wolfsblut ist ein bekannter Klassiker im Bereich der Abenteuerbücher. Der Dressler Verlag hat "Wolfsblut" in seiner Klassiker-Reihe nun als hübsch anzuschauendes rotes Hardcover neu auf den Markt gebracht.

In der Wildnis wird Wolfsblut geboren und verbringt die ersten Wochen seines Lebens dort. Seine Mutter und er sind die einzigen Überlebenden der kleinen Wolfsfamilie, die von Winter und Hunger dahingerafft wurde. Durch die Vorfahren seiner Mutter steckt noch etwas Hundeblut in Wolfsbluts Adern, und so gewöhnt er sich an die Gesellschaft von Menschen, als er und seine Mutter in der Wildnis auf ein Indianerlager treffen. Die beiden bleiben bei den Menschen, die ihre wilden Ahnen bereits zähmten, wie sie es nun bei Wolfsblut tun. Bald schon kann sich der junge Wolf nicht mehr von seinen Herren trennen, auch wenn er keine Liebe erfährt und durch seine Außenseiterrolle unter den Hunden leiden muss. Doch Wolfsblut erweist sich als zäh und stark. Es dauert nicht lange und er weiß sich gegen die jungen Hunde durchzusetzen; an den Herausforderungen wächst der junge Wolf, bis sich niemand mehr an ihn heranwagt; aber die ständigen Kämpfe hinterlassen auch Spuren. Wolfsblut wird zum rauen Einzelgänger und zum lautlosen Mörder, der nichts und niemanden an sich heranlassen will.
Der Wolf, der langsam heranwächst und erwachsen wird, lebt zunächst bei den Indianern als Schlittenhund, doch das Schicksal hält anderes für ihn bereit. Als er mit seinem Herrn in ein Fort reist, wo der Indianer Ware verkaufen will, wird er an einen Schausteller verkauft, der Wolfsbluts Kampftalent erkannt hat. Er richtet ihn darauf ab, gegen Hunde und andere Wölfe zu kämpfen. Und Wolfsblut wird zu einer gefühllosen Kampfmaschine …

"Wolfsblut" ist ein unverzichtbarer Roman der Abenteuerliteratur. Die Geschichte des jungen Wolfes, der in der Wildnis aufwächst, dann zu Indianern kommt und schließlich von einem Schausteller als stetiger Sieger bei Hundekämpfen missbraucht wird, wurde viele Male neu aufgelegt und auch schon verfilmt.
Obwohl Londons Stil ein ruhig erzählender ist, der eher beobachtend denn mitfiebernd ist, packt einen schnell die Geschichte über das aufregende und gefahrvolle Leben des jungen Wolfes, den der Leser auf seinem Weg zum Erwachsenwerden und darüber hinaus begleitet. Vor allem den etwas jüngeren Lesern werden die Gegebenheiten der Natur näher gebracht; so erscheinen gerade natürliche Eigenarten wie das Entfremden von Mutter und Jungtier oder das Überleben desjenigen, der im Kampf siegt oder sich durchzusetzen weiß, den kleineren Lesern verständlich und nachvollziehbar.
Eher enttäuschend für einen Abenteuerroman mit der Zielgruppe jüngere Leser sind die wenigen Zeichnungen innerhalb des Buches. Zwar sind die Zeichnungen von Felix Scheinberger schön anzusehen, zeigen jedoch nur wenig aussagekräftige Szenen. Hier hätten sich Motive angeboten, die bestimmte Schlüsselmomente unterstreichen.

Einhundert Jahre alt ist Londons Abenteuerroman und noch immer erfreut er sich großer Beliebtheit. Durch den erzählenden und emotional nicht zu stark bindenden Stil haben kleine wie große Leser die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie sehr sie mit Wolfsblut mitfiebern wollen. Eine Reise durch eine vergangene Zeit, durch die Wildnis, mit den Indianern und noch darüber hinaus - "Wolfsblut" hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren.

Tina Klinkner



Hardcover | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 3791536117 | Originaltitel: White Fang | Preis: 7,50 Euro | 272 Seiten | Sprache: Deutsch

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