Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Eigentlich hatte sich Ergil etwas Ruhe und Frieden erhofft, nachdem er beim Kampf gegen den Gott Magos seinen Bruder Twikus verloren hatte. Aber die Heimfahrt des jungen Königs ins Soodland war ein einziger Triumphzug geworden. Leider hat der Sieg über Magos nicht wie erhofft den eisigen Hauch vom Soodland genommen, und so wurde gleich in der Sooderburg Krisenrat gehalten. Doch Ergil ist nicht bei der Sache und es kommt sogar dazu, dass er die Sitzung wortlos verlässt. Allein seine treue Amme und Chronisten Múria wagt es, ihm nachzugehen und ihn zu fragen, was hinter all der Geistesabwesenheit steckt. Im Gespräch mit Ergil erfährt sie dann, dass er ständig von dem Gedanken getrieben wird, dass seine Mutter vielleicht auch noch am Leben sein könnte, ebenso wie Jazzar-Fajim, den Ergil aus dem Eis befreit hat, wo er die Jahrhunderte überdauerte.
Um der Ungewissheit ein Ende zu bereiten, beschließt Ergil also, in die Zwischenwelt vorzudringen und nach seiner Mutter zu suchen. Unterstützt von Múria und Nisrah begibt sich Ergil mit seinem Sirilo-Sinn in die Zwischenwelt und findet seine Mutter, doch sie ist zum Tode verdammt [?] und hat sich hierher gerettet, wo die Zeit fast still steht.
Als Ergil aus der Zwischenwelt zurückkehrt, beherrscht seinen Geist nur noch ein Gedanke - ein Gegenmittel für seine Mutter zu finden. Doch obwohl Ergil weiß, welches Gegengift er braucht, ergibt sich ein Problem: Sein Freund Popi hat das letzte bisschen Wasser von Silmao für Ergil nach dem Kampf gegen Magos verwendet. So begibt sich Ergil auf eine Reise an den Rand der Welt, auf eine scheinbar hoffnungslose Suche nach einer Spur, wie man das Wasser von Silmao herstellt.
Ob er rechtzeitig zurückkommt, um das Schlimmste für seine Mutter und sein Land zu verhindern?
Zu Anfang muss ich gleich etwas loswerden: Obwohl "Das Wasser von Silmao" gut geschrieben ist und einen schönen Abschluss der "Chroniken von Mirad" bildet, empfand ich die Grundidee als zu übertrieben. Denn nachdem Ralf Isau im zweiten Band, "Der König im König", schon Jazzar-Fajim aus der Versenkung holte, werden nun in "Das Wasser von Silmao" noch mehr Charaktere aus der Vergangenheit wiederbelebt, und das leider zu oft, so dass man irgendwann nicht mehr überrascht ist. Sieht man von dieser grundlegend übertriebenen Basis ab, ist das Buch - wie bereits erwähnt - dennoch gelungen. Der Schreibstil ist spannend und Ralf Isau nutzt die ganze Bandbreite seines Herzlandes für den letzten Teil aus.
Das Herzland von Mirad hat Ralf Isau erneut von der Gestalterin Claudia Seeger am Anfang und Ende des Buches verewigen lassen, und gerade in "Das Wasser von Silmao" ist dies sehr praktisch, da man den Weg der Helden so sehr schön nachvollziehen kann. Das Cover in grün ist auch diesmal einfach gehalten und zeigt die kostbare Phiole des Wassers von Silmao, dem dieses Buch ja auch seinen Titel verdankt.
Abschließend muss man also zusammenfassen, dass Ralf Isau mit "Das Wasser von Silmao" einen passenden Abschluss für "Die Chroniken von Mirad" erdacht hat, in der sich einige Vernetzungen zur Realität und zu seinen früheren Werken finden lassen, die dem Leser zusätzlich zu der gelungenen Geschichte noch einige Schmunzler und Überraschungen außerhalb des geschichtlichen Rahmens bietet.
Auf Freunde von Ralf Isau und den "Chroniken von Mirad" wartet mit "Die Wasser von Silmao" ein gelungener Schluss der Trilogie.