Alec Kyle, Kopf des englischen E-Dezernats, und Felix Krakovic, Chef des russischen E-Dezernats, treffen sich, um einen Waffenstillstand der Dezernate zu schließen. Beide haben durch Harry Keogh, den Totenhorcher, erkannt, dass die verfeindeten Parteien zusammenarbeiten müssen, um die von Vampiren ausgehende Gefahr zu beseitigen. Ganz oben auf der Gefahrenliste steht Yulian Bodescu, selbst kein Vampir und dennoch Kind des außer Gefecht gesetzten Vampirs Thibor.
Die Vampire selbst, allen voran Thibor Ferency, sind es, die Harry Keogh wichtige Informationen für einen Sieg über die Vampire geben können. Harry Keogh kann Geister befragen und somit auch Kontakt zu den Vampiren aufnehmen, schließlich ist er selbst mittlerweile im Grunde nicht mehr als ein Geist. Die Vampire zeigen sich ausgesprochen redselig - doch sind sie gelangweilt genug, um auch preiszugeben, wie sie selbst zu besiegen sind?

Der vierte Band der "Necroscope"-Serie weist zwei Hauptstränge auf.
Hierbei kommt bei den Geschichten, die Harry Keogh erzählt werden, das wiedererzählende Element wieder sehr deutlich zum Tragen. Dialoge kommen in diesem Teil der Handlung kaum vor, was das Hören ein wenig mühselig gestaltet.
Viel besser hat der Hörer es mit dem Teil, in dem Alec Kyle und Felix Krakovic zusammentreffen und gemeinsam zu planen beginnen, allerdings auch nicht. Lutz Riedel, dem Hörer bereits als Sprecher des dritten "Necroscope"-Hörbuchs und auch sonst eine bekannte Synchronstimme, liest diese Passagen vergleichbar monoton wie die langen Erzählungen von Thibor. Beachtlich ist hierbei vor allem die "russische" Sprachfärbung in den Dialogen, davon abgesehen jedoch entstehen weder Spannung und Tempo, und die auftretenden Figuren sind relativ schlecht voneinander zu unterscheiden.

Sieht man von der Sprechqualität Lutz Riedels in diesem Teil einmal ab, ist der Ton insgesamt sehr hochwertig. Der Klang ist einwandfrei, die Artikulation des Sprechers klar und deutlich, eine weitere Aufwertung erfährt die Produktion durch die wiederkehrenden Melodien von Andy Matern. Die Melodie ist seitens des Hörers rasch eindeutig der Serie zuzuordnen und verfügt somit über einen hohen Wiedererkennungswert; eingebrachte Variationen dieser Melodie sorgen zudem im Verlauf für ein wenig Abwechslung.

Wer mit der Serie bislang nicht vertraut ist, sollte sich in jedem Fall die vorherigen Teile durchlesen oder anhören, um der Handlung folgen zu können. In diesem Fall ist "Untot" als hochwertige Hörbuchproduktion zu werten, die jedoch nur eine mittelmäßig interessante Handlung präsentiert. Inhaltlich weist das Hörbuch viele Längen auf, die durch den Sprecher nicht aufgefangen werden.