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Ranma lebt sich bei den Tendos ein. Er und Akane streiten und zanken sich unverändert. Dass beide verlobt sind, will keiner offen eingestehen, doch seltsamerweise auch nicht offen dagegen opponieren. Doch ein mächtiger Gegner Ranmas nähert sich unaufhaltsam. Einzig sein miserables Orientierungsvermögen verhindert, dass Ryoga Hibiki ihn findet. Doch schließlich ist der Tag der Rache gekommen und es kommt zum Kampf. Ryoga erweist sich als fürchterlicher Kämpfer. Nur streitet sich Ranma während des Kampfes mit Akane und nimmt ihn kaum wahr. Die Wut Ryogas ist grenzenlos und einer seiner Angriffe trifft Akane. Beide Kämpfer, Ryoga und Ranma sind entsetzt: Akane steht ohne ihren wundervollen schwarzen Haarzopf da. Sie gibt beiden eine schallende Ohrfeige und verweigert jedes weitere Wort mit Ranma. Ryoga aber sucht weiter den Zweikampf mit Ranma. Dass sich dieser bei Kontakt mit kaltem Wasser in ein Mädchen verwandelt, lässt Ryoga keinen Augenblick zögern, seine Rache zu suchen, denn sein Geheimnis ist viel schrecklicher. Als Ranma es herausfindet, muss er einsehen, dass das Schicksal Ryogas sehr viel schlimmer ist, als sein eigenes: Ryoga wird bei Kontakt mit kaltem Wasser zu einem kleinen, süßen Ferkelchen!
Doch eine weitere Kämpferin betritt unvermittelt die Szene und wird zur Todfeindin Akanes: Kodachi, die schwarze Rose.
Rumiko Takahashi zeichnete mit der 38-teiligen Manga-Reihe Ranma ½ einen der erfolgreichsten Comics Japans.
Die Geschichte rund um Ranma, einen unbesiegbaren Kendo-Kämpfer, der durch einen unglückseligen Unfall in eine geheimnisvolle Quelle fiel und seitdem bei Kontakt mit kaltem Wasser zu einem hübschen Mädchen und bei Berührung mit heißem Wasser wieder zu einem Jungen wird und seine Verlobte wider Willen Akane geht mit dem vorliegenden Band in die zweite Runde. Wieder sind neben den humorvollen Streiterein zwischen Akane und Ranma, die Rollenverhalten und Klischees auf das Vergnüglichste karikieren, Zweikämpfe zentraler Gegenstand der kurzen Episoden. Neben Ranma und seinem Vater, der sich in einen Panda verwandelt, tritt ein weiteres Opfer der geheimnisvollen Quellen auf: Ryoga.
Doch Kern des ganzen Buches ist das schwierige Verhältnis zwischen Ranma und Akane. Mit winzigen Tuschestrichen illustriert Takahashi meisterhaft die offen zu Tage tretenden Emotionen und verdeckten Gefühle der beiden. Dem Leser wird fast unmerklich vermittelt, dass beide sich mögen, dies aber aus verschiedenen Gründen niemals offen aussprechen werden. Schon kleinste Andeutungen werden immer wieder durch heftige Reaktionen konterkariert. Dabei sind es vor allem die Zeichnungen, die gefangen nehmen. Der Text ist meist plakativ und krass und bildet einen geschickten Kontrapunkt zu den feinen und feinsten Andeutungen der Bilder. Köstliches Beiwerk sind die Schwestern von Akane, die immer wieder "Öl ins Feuer" gießen, sprich den Streit der beiden Kampfhähne forcieren. Auch die Mitschüler und der Vater Ranmas geben eifrig Stichworte, die das Verhältnis von Akane und Ranma immer weiter belasten.
Spannend ist, wie es der Zeichnerin und Texterin Takahashi dennoch gelingt, den Zuschauer für ihre wenigen Charaktere gleichermaßen einzunehmen. Ihre Darstellung betont die Menschlichkeit und Güte von Ranma und Akane so unterschwellig, dass es nie aufgesetzt oder gewollt wirkt.
Fazit: Der Kult geht weiter. Einzige Schwäche dieses zweiten Bandes ist der viel zu sehr ausgebreitete Zweikampf zwischen Ranma und Ryoga. Darunter leiden alle anderen Figuren und die fein gesponnene Geschichte sehr. Dennoch macht dieser Band sehr viel Lust auf die Fortsetzung. Immer deutlicher wird allerdings, dass man entweder jeden einzelnen Band in der vorgegebenen Reihenfolge liest oder aus der Serie aussteigt. Lässt man nur einen Band aus, fehlen die Grundzüge mehrerer Charaktere und wichtige Elemente der Geschichte.