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Wieder einmal prügeln sich die Gallier. Der Grund ist diesmal der stinkende Fisch von Verleihnix. Denn er hat nur noch ziemlich alten Fisch und eine neue Lieferung "frischer Fische" aus Lutetia ist noch nicht angekommen. Miraculix vernimmt dies mit großem Ärger, denn er braucht für seinen unbesiegbar machenden Zaubertrank ein Stück frischen Fisch.
Obwohl ein Sturm aufzieht, der sich bedrohlich der Küste nähert, stechen Asterix und Obelix auf der Stelle in See, um Fisch zu fangen. Doch für diese Aufgabe erweist sich Obelix als die falsche Wahl. Er wirft auf den Befehl Asterix das Netz aus und zwar so weit weg, dass es endgültig verloren ist. Währenddessen treibt der Sturm das kleine Boot der beiden Gallier immer weiter von der Küste weg. Als sie endlich, nach einer kurzen Episode auf einem kreuzenden Piratenschiff, eine Küste erreichen, suchen sie nach ihren Freunden. Doch sie finden nur seltsame schwarze Vögel und einen Braunbären. Wo sind sie nur gelandet?
Als Obelix versucht, einen weiteren Vogel von einem der hohen Bäume zu schütteln, wird Asterix hinterrücks niedergeschlagen und von grimmigen, rothäutigen Wilden entführt. Was soll Obelix nur machen ohne ihn?
1975 erschien
La Grande Traversée, in Deutschland als
Die große Überfahrt schon 1976. Goscinny und Uderzo karikieren und persiflieren die Entdeckung Amerikas auf das Vergnüglichste. Sie lassen noch vor den Wikingern einfach zwei Gallier diesen Kontinent und seine Bewohner entdecken. Zwar sind die Indianer in diesem Album reinste Klischees und nur Nebenfiguren, doch der Humor, der in den Zeichnungen und den Texten steckt, ist beachtlich. Keine Seite vergeht ohne Lacher und hintersinnige Gags.
Der beste Einfall aber ist die "Entführung" von Asterix und Obelix durch die sich auf Entdeckungsreise befindenden Wikinger. Diese nehmen die Gallier kurzerhand mit in ihre Heimat und präsentieren sie als Bewohner des neu entdeckten Kontinents. Leider endet diese erfolgreiche Reise für Erik, den Anführer der Wikinger mit einer faustdicken Überraschung, die einer der Sklaven in seiner Heimat ihm bereitet.
Leider muss man die Grundidee dieses Albums als äußerst schwach bezeichnen. Es ist zwar lustig aber völlig irreal und fast schon schwachsinnig, zu behaupten, der Fischverkäufer würde nur Fisch aus Lutetia verkaufen und keinen Fisch aus dem Meer direkt vor dem Dorf. Eine Reise anzutreten, obwohl ein Sturm tobt, nur um aus eben diesem Gewässer auf der Stelle Fisch zu holen, ist absurd.
Fazit: Trotz der schwachen Einleitung entwickelt sich
Die große Überfahrt zu einem lustigen, spannenden und abwechslungsreichen Abenteuer. Das Auftreten der Wikinger und ihre Rolle in der Geschichte ist sogar fast genial zu nennen. Alles in allem ein Album, an dem niemand vorbeikommt, der die beiden Gallier kennt und schätzt. Dieses drittletzte Album, an dem Goscinny mitarbeitete, beweist einmal mehr, dass dieser geniale Texter in Zusammenarbeit mit dem grandiosen Zeichner Uderzo Comic-Geschichte geschrieben hat. Die überaus fruchtbare Zusammenarbeit dieser zwei Könner lässt sich an unzähligen, kleinsten Details festmachen. So exakt wie sich hier Text und Zeichnungen ergänzen, gegenseitig verstärken, harmonieren oder gar zitieren, sind sie in der Comic-Welt ihrer Zeit einmalig und bis heute unerreicht.
Eines der Highlights des Albums findet der Leser auf Seite 37, Bild Sieben. Hier kann man Asterix als eine Art Freiheitsstatue bewundern - und das schon im Jahre 50 vor Christus.