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 Das Gruselkochbuch

Autoren: Elke Kößling
Verlag: VGS

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Das Gruselkochbuch ist ein griffiges Hardcoverbuch mit ziemlich unempfindlichen Seiten, was dafür spricht, dass hier sicherlich mitgedacht wurde, landet in der Küche bei geöffnetem Buch doch schnell mal ein Klecks Irgendwas auf den Seiten.

Auf 95 Seiten werden neben 43 Rezepten in 15 Kapiteln unterteilt auch verschiedene Geschichten und Bräuche erzählt oder näher beleuchtet. Die jeweiligen Rezepte werden hierbei meist in eine bestimmte Überschrift oder Geschichte eingebettet.

Das Ganze beginnt mit einer kleinen Geschichte zu Gespenstern in England und wird mit einer Anleitung zur Teezubereitung und einem Gebäckrezept garniert.
Es folgen Erkennungs- und Verhaltensregeln für Gespenster, angereichert mit dem Rezept zu einer Gespenster-Tarte.
Zur Stärkung, wenn man sich auf Gespensterjagd befindet, werden ein Tonic gegen böse Geister, Möhrenkekse, Pickled Onions, Dracheneier, Port and Stilton Cheese Toast, Kürbisbrot, Brunnenkressesalat oder eine Kräuterhexe empfohlen.
Wenn es dann ernst wird, stehen Blutgerichte auf dem Plan, und da dürfen neben einstimmenden Worten dann Blutorangengelee, Drachenblut und Bluttropfen im Schnee nicht fehlen.
Das nächste Kapitel beginnt mit der gruseligen Geschichte des Sir Francis Drake, dessen Kanonenkugeln sich als Rezept anschließen.
Der mystische Ort Glastonbury ist Zentrum des nächsten Kapitels und natürlich darf bei den Erzählungen zu diesem Wallfahrtsort nicht das Mönchsbrotrezept fehlen, aber auch das Rezept der Mulligatawny-Soup findet hier seinen Niederschlag.
Das siebte Kapitel widmet sich den eisigen Gesellen, was sich auch in den Rezepten Bleiche Fischsuppe, Eisiges Gelb oder Frostiges Grün bemerkbar macht.
Vermeintlich kuschliger wird es dann im nächstes Kapitel, das von einer Tragödie handelt, die einem einstigen Liebespaar widerfuhr und passenderweise von dem Rezept "Ein schreckliches Gemetzel" unterstützt wird. Hier findet sich dann auch der Käsige Kuchen.
Was wäre ein Gruselkochbuch ohne die Erwähnung der Weißen Frau? Hier kommt sie mit dem White Ladys Pudding und dem Sommernachtstraum daher.
Giftmördern wird mit dem Hexen-Eintopf genüge getan, und dann geht es auch schon weiter mit dem nächsten Kapitel, dessen Thema eine Phantomkutsche ist, die mit Krabben-Fritters serviert wird.
Die Sache mit dem schreienden Totenkopf wird von modrigen Pfannkuchen, blutroten Spinatklößen und teuflischen Heringen begleitet.
Thema des schaurigen 13. Kapitels ist Halloween, und hier finden sich dann gleich mehrere Rezeptvorschläge: Weiße Magie mit Himbeeren, Grüne Drachen, Gespenster, Mousse vom Kürbis, Spinnennetz und Zauberstäbe.
Dann allerdings heißt es auch schon Abschied nehmen mit dem letzten Kapitel, das sich den zauberhaften Gästen verschrieben hat. Empfohlen wird ein Reiterpunsch zur Jagd, Peeves' Feurige Muffins, Moaning Myrtles Brunnenkresse-Suppe, der Lieblingscocktail des Blutigen Barons, Rot wie Blut, der Schatz des Drachens und zwei Arten Zaubermünzen, nämlich Gold- und Blautalern.

Natürlich hat die Autorin das Rad hier nicht neu erfunden, und so stellt sich etwa die Gespenster-Tarte als schlichter Spinat-Kartoffel-Auflauf heraus, aber die "echten" Begriffe stehen jeweils bei den Rezepten, so dass man an sich durchaus weiß, worauf man sich gerade einlässt.

Die Rezepte sind sehr einfach gehalten und die zu erhaltende Menge oder die Personenanzahl werden bei jedem Rezept erwähnt. Ebenfalls sehr angenehm sind diverse angegebene Deko-Tipps oder auch andere Hinweise zum jeweiligen Rezept für eher unerfahrene Köche oder solche, die sich von den herrlichen Fotos im Buch nicht ausreichend inspiriert fühlen.
Acht Rezepte enthalten Alkohol, davon ist er in fünf Fällen aber leicht zu ersetzen oder einfach wegzulassen, was dieses Kochbuch zusätzlich interessant macht für Leute, die nach alkoholfreien Rezepten suchen, sei es, weil sie ihn selbst nicht trinken oder auch, weil Kinder mit am Tisch sitzen.

Die Foodstylistin dieses Buch hat ebenso wie die Fotografen und Layouter bei diesem Buch ganze Arbeit geleistet, so dass man mit diesem Buch etwas in den Händen hält, das nicht nur im Schrank verstaubt und auch nicht nur zu Halloween in die Küche getragen wird, sondern woran man das ganze Jahr über Spaß haben kann.

Das einzige Manko dieses Buches ist, dass die Rezepte nicht nochmals in Klartext im Register zu finden sind und man daher recht viel blättern oder sich eben an die Fantasiebezeichnungen der Gerichte erinnern muss. Bei unter 100 Seiten sicherlich zu verschmerzen, aber eben schade. Außerdem wäre eine Unterteilung der Rezepte am Ende des Buches in Vorspeisen, Hauptspeisen, Snacks und Fingerfood sowie Desserts hilfreich gewesen.

Fazit:
Das Buch eignet sich hervorragend zum Kochen, zum Schmökern, zum Bewirten von Freunden zu grusligen Anlässen oder zum Vorlesen der Geschichten für Groß und Klein und bietet damit mehr, als man generell von einem Kochbuch erwarten kann oder würde.
Gerade Fans von Gruselgeschichten sollten sich dieses Buch unbedingt zulegen und gerade die Rezepte des letzten Kapitel dürften vor allem kleinere Harry Potter-Fans erfreuen.

Tanja Elskamp



Hardcover | Erschienen: 1. September 2001 | ISBN: 3802514645 | Preis: 15,50 Euro | 96 Seiten | Sprache: Deutsch

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