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Kantiran ist ein Mischlingskind, das terranisches und akonidisches Erbe in sich trägt. Er wächst auf dem Dschungelplaneten Creiff bei Pflegeeltern auf, seine wahren Eltern hat er nie kennengelernt. Eines Tages erhält er Besuch von einer mysteriösen Frau namens Ascari da Vivo, die ihn mit nach Arkon nimmt, wo er die angesehenste Militärakademie des Imperiums besuchen soll. Die Ausbildung dort ist hart, doch Kantiran schafft es, sich gegen seine Mitschüler, arrogante Abkömmlinge des arkonidischen Adels, durchzusetzen. Schon bald lernt er zudem die junge Thereme kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Doch seine Herkunft umgibt ein Geheimnis, das ihn sehr bald auf grausame Art und Weise einholt.
"Der Sternenbastard" ist die Vertonung des "Perry Rhodan"-Heftromans 2200, erstmals erschienen im Oktober 2003, aus der Feder von Robert Feldhoff. Die Geschichte stellt als Prolog den Ausgangspunkt für den Zyklus "Der Sternenozean" dar, welcher mit diesem Band begann und mit Band 2999 endete. Zentraler Punkt der Handlung ist der Bastard Kantiran, beziehungsweise dessen Erlebnisse während seiner Ausbildung an der Militärakademie Arkons. Es handelt sich damit im Endeffekt um eine Adoleszenzgeschichte. Dies ist ein altbekanntes Motiv, das schon in vielerlei Variationen verwendet wurde, um die Entwicklung eines beliebigen (Haupt-)Charakters darzustellen. Kantirans Entwicklung enthält wenige neue beziehungsweise originelle Handlnugsstränge, sondern ist höchst linear gehalten und damit vorhersehbar. Da dies allerdings erst der Beginn eines Zyklus von hundert Bänden ist, wäre es unangebracht, voreilige Rückschlüsse auf seinen Gesamtverlauf zu ziehen.
Das Hörspiel an sich ist qualitativ gut gemacht. Die ausgewählten Stimmen passen sehr gut zu den jeweiligen auftretenden Charakteren. Vor allem der Schauspieler Volker Lechtenbrink, der in dieser Reihe die Rolle des Titelhelden Perry Rhodan übernimmt, ist hervorzuheben. Er ist nicht nur prominentes Zugpferd der Reihe, sondern auch eine gute Wahl in der Besetzung. Lediglich eine gewisse Überdramatisierung der Texte, wie sie in so vielen Hörspielen üblich ist, hinterlässt einen unangenehmen Eindruck. Die Hintergrundgeräusche dagegen sind sehr atmosphärisch gehalten und fügen sich gut in die Handlung ein.
Trotz der Qualität des Hörspiels stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die Reihe als Hörbuch zu veröffentlichen. Während seine Machart auf eine vorwiegend jugendliche Zielgruppe ausgerichtet scheint, deutet das seriös wirkende Cover eher auf erwachsenere Hörer hin. Zudem lebt gerade die SF-Literatur von Beschreibungen, die ein Hörspiel nur in begrenztem Maße vermitteln kann. Auch hier wäre ein einzelner Vorleser, zum Beispiel Volker Lechtenbrink, möglicherweise die bessere Wahl gewesen.
Eine andere Frage, die sich stellt, ist die des Umfangs der Hörbuchreihe. Die vorliegende weist durchaus gewisse Längen auf, die man hätte umgehen können, wenn man pro CD zwei Romane der Reihe zusammengefasst hätte. Laut Verlag ist die Zahl der Hörbücher derzeit auf 40 beschränkt, wobei nicht klar wird, ob einige Romane ausgelassen werden, in späteren Teilen zusammengefasst sind oder ob möglicherweise erst einmal nur die Hälfte des Romanzyklus als Hörspiel aufgelegt wird. Nichtsdestotrotz sind 40 CDs eine gewaltige Menge, die erst einmal ihre Käufer finden muss.
Zusammenfassend hinterlässt "Der Sternenbastard" einen zwiegespaltenen Eindruck. Das Hörspiel ist gut gemacht, dennoch wäre eine Produktion des "Sternenozeans" als Hörbücher womöglich die bessere Wahl gewesen. Auch die Geschichte ist nicht die originellste, das verwendete Motiv wurde oft genug in den verschiedensten Formen gebraucht. Ein Urteil zu fällen ist daher schwer, allerdings sollte sich der Interessierte ob des Preises von 8,95 Euro nicht abschrecken lassen und der Reihe zumindest eine Chance geben.