Der fünfzehnjährige Kei Kurono steht an der U-Bahn-Haltestelle und wartet. Er verachtet seine Mitmenschen und reagiert äußerst unwirsch, wenn er angesprochen wird. Ein gleichaltriger Jugendlicher stellt sich neben ihn, und Kei glaubt Masaru Kato, seinen besten Freund aus Kindertagen, wieder zu erkennen. Da stürzt ein Obdachloser auf die Schienen. Keiner der anwesenden Wartenden rührt sich, niemand will auf das Gleisbett springen. Auch Kei denkt nicht im Traum daran, diesen versoffenen Penner zu retten. Doch plötzlich springt Masaru auf die Gleise, rennt zu dem Mann und versucht, ihm zu helfen. Er fleht die Reisenden um Hilfe an, aber niemand rührt sich, eine Zugeinfahrt steht jetzt unmittelbar bevor. Da spricht Masaru Kei direkt an. Er hat ihn ebenfalls erkannt und ist fest überzeugt davon, dass sein Idol aus Jugendtagen ihm hilft. Nur widerwillig springt auch Kei auf die Gleise und rennt zu Masaru. Gemeinsam schaffen sie es, den Obdachlosen auf den höher gelegenen Bahnsteig zu hieven. Doch die Lichter der U-Bahn dringen bereits durch den Tunnel. Kei und Masaru laufen zur anderen Tunnelseite, um dem Zug auszuweichen. Doch eine Durchsage gibt in diesem Augenblick bekannt, dass dieser Zug nicht halten wird. Voller Entsetzen sehen die Wartenden, wie der Zug die jungen Männer zerfetzt. Ihre Köpfe rollen über den Bahnsteig.
Doch unvermittelt sind die Leichenteile, das Blut, jede Spur der Beiden verschwunden. Und Kei und Masaru finden sich unvermittelt in einem Raum wieder, in dem noch andere Menschen zu warten scheinen. Sie sind alle gestorben und doch hier in diesem Raum. Noch absurder wird die Situation, als sich eine schwarze Kugel in der Mitte des Raumes öffnet und den "Toten" bekannt gibt, dass sie fürderhin in ihrem Auftrag gegen Außerirdische zu kämpfen haben. Für die überraschten Menschen, unter ihnen Kei und Masaru, beginnt ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt, und die meisten von ihnen bezahlen die Willkür ihres Auftraggebers, Gantz genannt, mit Zerstückelung und grausamem Tod.

Die 2004 für das Fernsehen produzierte, sechsundzwanzigteilige Anime-Serie, beruhend auf den Mangas von Hiroya Oku, erschien im September 2005 auf acht DVDs.
Die erste dieser DVDs besticht durch exzellentes, farbenprächtiges Bild und einen sehr klaren, beeindruckend vollen Ton. Die satten Techno- und Drummer-Rhythmen begeistern über die gesamte Laufzeit der Scheibe. Auch die Synchronisation ist gelungen, die Stimmen allerdings Geschmacksache. Hört man kurz in die japanische Tonspur hinein, fallen gravierende Unterschiede auf. Hier geht es aggressiver, markanter und mit mehr Verve zur Sache. Doch die Gedanken, die die verschiedenen Personen meist zu sich selber äußern, sind dem ruhigen und klaren Stil der deutschen Tonspur durchaus entsprechend.
Doch das Hauptaugenmerk liegt von Anfang an auf der völlig neuartigen, jegliches Klischee vermeidenden Geschichte. Sämtliche Charaktere, vor allem aber der Verlauf der düsteren, kalten und sehr grausamen Geschichte nimmt den Zuschauer von Anfang an gefangen. Störend sind nur die immer wieder unnötigen und die Geschichte zerfetzenden Grausamkeiten. Unglaublich viel Blut, unterschwelliger und offener Sexismus und diverse zerschnittene, zerlegte und zerstückelte Leichen machen die Einordnung FSK 16 mehr als notwendig. Es scheint, dass diese Serie nur wegen ihres Bekanntheitsgrades und des Erfolges des noch härteren und brutaleren Mangas um eine Indizierung herumgekommen ist. Bei einigen Aufnahmen und Bildern wäre diese Indizierung aber angebracht gewesen.
Effekte und Computertricks gibt es dutzendweise zu bewundern, seltsam grob und wenig gelungen sind hingegen die Animationen der Körperbewegungen. Sie verdeutlichen allerdings den albtraumhaften Charakter des Animes. Die Gesichtszüge hingegen sind gelungen und vor allem Kei und Masaru wirken wie wirkliche Jugendliche.

Fazit: Wer brutale und actionreiche Anime mit abgedrehter, kompromisslos neu und einzigartig erzählter Story mag, sollte "Gantz Vol. 1" in Erwägung ziehen. Dagegen sprechen zwei Tatsachen: Erstens muss, wer diese erste DVD gesehen hat, sich alle sieben weiteren DVDs kaufen, denn abgeschlossen sind die Episoden nicht, und die Sogwirkung, mehr zu erfahren, ist beträchtlich. Zweitens spricht der enorme Preis dieser Anime-Serie gegen den Kauf. Wer alle acht Folgen sehen will, muss mehr als 160 Euro investieren. Ein schon unverschämt zu nennender Preis für eine Fernsehserie und deren Zweitverwertung auf DVD, die ohne jedes Extra auskommt.