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 Wotans Rache

Autoren: Paul Smoeker
Verlag: KBV

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Lokalredakteur des Merdener Tageblatts, T.H. Cooper, führt ein ruhiges und angenehmes Leben. Nach seiner Rückkehr aus Berlin in seine Heimatstadt hat er keinerlei Karriereambitionen. Dem Großstadtleben, das ihn einst so gereizt hat, zieht er ein ruhiges Leben mit seinen Kifferfreunden eindeutig vor.

Als jedoch eines Nachts auf einer Landstraße zwei polnische Arbeiter ums Leben kommen, werden seine journalistischen Instinkte geweckt. Ziemlich schnell ist klar, dass es sich hier nicht um einen Unfall mit Fahrerflucht, sondern um einen Doppelmord handelt. Als dann noch bei den Opfern extrem hohe Dioxin-Werte festgestellt werden, wittert Cooper eine Sensation. Unterstützt von der Volontärin Lilly, mit der er - um allen Vorurteilen gerecht zu werden - natürlich zeitweise eine Liaison hat, ermittelt Cooper hartnäckig und entdeckt auch bald die Herkunft des Giftes.

Bei ihren Recherchen geraten sowohl Cooper selbst als auch die Volontärin Lilly in Lebensgefahr. Die Gefahr wird auch dadurch nicht geringer, dass Cooper im Laufe seiner Recherchen bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen.

Das Buch ist an manchen Stellen äußerst brutal geschrieben und sicherlich nicht für schwache Nerven geeignet. Dagegen lässt der Umgang der Polizei mit der Tatsache, dass es sich bei Cooper und seinen Mitbewohnern um stadtbekannte Kiffer handelt, auch zeitweise ein Schmunzeln zu.

Weniger zum Schmunzeln sondern eher zum Nachdenken regt allerdings die Tatsache an, dass es in diesem Krimi der rechtsextremistischen Szene gelungen ist, ein umfassendes Netz aufzubauen. Hier kann man nur hoffen, dass dies nicht tatsächlich erfolgen kann. Aber: Die Art und Weise wie dieses Netz in diesem Krimi zerschlagen wird, kann dann auch nicht ganz bierernst genommen werden.

Die Spannung des Buches wird nicht in gleichmäßigen Schritten gesteigert, sondern flacht zwischendurch immer wieder ab. Als nach einer "Entführung" der Volontärin und deren Aufsehen erregender Befreiung Cooper zunächst suspendiert und die Volontärin in den Innendienst versetzt wird, glaubt man, dass hier zunächst nichts weiter geschehen wird. Die beiden haben viel Zeit, ihre Beziehung zu pflegen.

Doch hier täuscht sich der Leser. Immer wieder gelingt es dem Autor die Spannung so zu steigern, dass man mitfiebert. Dies gelingt ausgezeichnet von der ersten bis zur letzten Seite. Denn am Schluss ist noch die alles entscheidende Frage zu klären, ob Cooper es auch schafft, seinen Bericht zu veröffentlichen. Denn mittlerweile weiß er, dass die Beteiligten an dem Giftskandal auch im Aufsichtsrat des Merdener Tageblattes sitzen. Und das Interesse an einer Veröffentlichung ist da natürlich äußerst gering.

Ein Krimi, der von seiner Spannung, seinem ganz eigenem Witz und nicht zuletzt von Situationskomik lebt. Allerdings ist er an manchen Stellen zu brutal geschrieben, so dass der Leser vielleicht auch ein wenig abgeschreckt wird.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2006 | ISBN: 3937001875 | Preis: 9,50 Euro | 298 Seiten | Sprache: Deutsch

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