Die Geschwister Anne, Richard, Dick genannt, und Julian besuchen zum ersten Mal während der Ferien ihre Cousine Georgina auf der Halbinsel Kirrin Far. Der Empfang ist frostig, Georgina hasst Mädchen und will George genannt werden. Die drei Geschwister merken schnell, dass George unglücklich ist. Ihr Vater verbietet ihr Timmy, Georges Hund, im Haus zu behalten und erweist sich als sehr strenger, wenig freundlicher Tyrann.
Doch die Kinder freunden sich an und rudern gemeinsam mit Timmy auf die in der Bucht gelegene Felseninsel Kirrin Island, die Georges Familie gehört. Ein Wrack im Wasser erregt die Aufmerksamkeit von Julian, tauchen ist aber wegen der gefährlichen Strömung nicht möglich. Auf der Insel angekommen dreht der Wind und ein Unwetter bricht über die Kinder herein. Sie suchen Schutz in der verfallenen Burg auf der Insel und warten auf ein Ende des Sturms. Zu ihrer Überraschung liegt das versunkene Wrack nach dem heftigen Sturm auf einer Sandbank. Die Kinder entern das Schiff auf der Stelle und beginnen, es zu erforschen. George erzählte den Freunden von einem sagenumwobenen Schatz, der damals mit dem Schiff verschwand, und mit Feuereifer suchen alle nach einer Spur. Als sie in einem moderigen Schrank eine Kiste finden, ist ihr Glück vollkommen. Sie finden eine alte Karte in der Kiste und schmieden Pläne, den Schatz zu finden. Doch Georges Vater nimmt ihnen die Kiste weg und verkauft sie zu ihrem Entsetzen an einige plötzlich auftauchende Fremde. Als diese sogar die Insel kaufen wollen, ist den Kindern klar, dass es sich bei den Fremden um Gauner handeln muss, die den Schatz stehlen wollen.

Die Kinderbuchklassiker "Famous Five" von Enid Blyton wurden 1995 in Großbritannien verfilmt und erschienen 2004 auf DVD. Die deutsche Synchronisation ist erträglich, die Qualität von Bild und Ton hat allenfalls TV-Niveau. Doch die Darsteller der Kinder machen ihre Sache sehr gut. Man muss George, Julian, Dick und Anne einfach mögen, auch der Hund ist grandios. Leider betont die erste Folge "Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel" die negativen Seiten von Georges Vater sehr. Er kommt als wahrer Unhold und Familientyrann daher und nicht wie der sympathische, immer leicht verwirrte und weltfremde Wissenschaftler, der in den Büchern so nett charakterisiert wird.
Auch sind die fünfzig Minuten, die die Folge dauert, viel zu kurz, um die Kinder vorzustellen, ihre beginnende Freundschaft zu erklären und den Fall des versunkenen Schiffes aufzurollen.
So wirkt der Film vor allem hastig. Sekunden nach ihrer Ankunft scheinen sich alle anzufreunden, brechen im selben Augenblick zur Insel auf, werden sofort von einem Sturm überrascht, der auf der Stelle das Wrack an den Strand wirft und wieder nur Sekunden später sein Jahrhunderte altes Geheimnis um den Schatz preisgibt. Wiederum nur Sekunden vergehen, bis Ganoven in der Zeitung davon Wind bekommen, die Kiste erwerben und die Insel kaufen wollen. So geht es bis zum Ende der ersten Folge weiter. Nicht einen einzigen Moment tauchen Schwierigkeiten auf, geht die Geschichte einen Nebenweg oder lässt sich Zeit, irgendetwas zu erklären. Wie man ein Kinderbuch von beträchtlicher Länge in ein so kurzes und enges Korsett zwängen kann, ist rätselhaft.

Fazit: Nichts an dieser ersten Folge ist gelungen. Sämtliche Rollen kommen zu kurz, die Erwachsenen werden nur am Rande und nicht im Sinne der Bücher vorgestellt. Der Krimi ist eine reine Farce und kommt ohne jede Wendung direkt zu seiner Auflösung. Wären nicht die Landschaft, die grandiose Insel mit ihrer Burg, die komödiantischen Versuche der Ganoven, den Schatz in ihren Besitz zu bringen und die schauspielerische Leistung der Kinder, es wäre ein komplettes Desaster. So ist es ein leidlich zu ertragender Kinderfilm, der ab sechs Jahren - für jüngere Kinder ist diese Folge viel zu aufregend - einigen Spaß machen könnte, vor allem aber die Hoffnung weckt, in weiteren Folgen etwas mehr Atmosphäre und Spannung zu vermitteln. In jedem Fall aber sind die Bücher dieser Verfilmung meilenweit voraus und dem Film unbedingt vorzuziehen.