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Spätestens seit der Verfilmung von "Der König von Narnia" sind die Chroniken von C. S. Lewis wieder in aller Munde. Und so haben sich einige Fans zusammengesetzt und ein inoffizielles Fanbuch geschrieben, das im September 2006 beim Brendow Verlag erschienen ist.
Eine wirkliche Inhaltsangabe zu diesem Fanbuch ist zumindest in chronologischer Hinsicht nicht wirklich möglich - und auch nicht sinnvoll.
Bunt gemischt sind die Themen der insgesamt sechzehn Kapitel. So findet der Leser Hintergrundinformationen zu C. S. Lewis, zu seinen Inspirationen und zu den Narnia-Chroniken (auch hier steht "Der König von Narnia" im Mittelpunkt), aber auch zahlreiche philosophische Fragen, mögliche Antworten sowie Erklärungen zu auftretenden Figuren und deren Verhalten mitsamt Ratschlägen sind zu finden. Was ist beispielsweise türkischer Honig und wie schmeckt er wirklich? Welche positiven und negativen Eigenschaften haben die Figuren aus Narnia und welcher Rat würde ihnen gut zu Gesicht stehen, was könnten sie an sich verbessern?
Es gibt aber auch Vergleiche von Figuren mit anderen bekannten Namen. So wird Peter, der sich in C. S. LewisÂ’ Geschichten im Kampf beweisen muss, mit David aus der Bibel ebenso verglichen wie mit Anakin Skywalker aus Star Wars.
"Das Narnia-Fanbuch" richtet sich in erster Linie und praktisch ausschließlich an Kinder. Die Autoren haben sich bemüht, kindgerechtes Wissen über Narnia zu vermitteln. Hierbei nutzen sie einen betont lustig gehaltenen Ton und die direkte Anrede, behandeln jedoch durchaus auch ernste Themen. Da geht es um Rollen und Rollenverständnis, Regeln, Fehler und die Möglichkeiten, sie einzusehen, Wissensvermittlung im Hinblick auf Kriege und feindliche Menschen, um die Bedeutung von Freundschaft und Heimat. Eine Mischung aus allgemeiner Pädagogik, lockerem Unterricht und religiöser (christlicher) Erziehung erwartet die jungen Leser in diesen Bereichen des Buches.
Zu den eher unterhaltsamen Anteilen, die ebenfalls zahlreich zu finden sind, gehören beispielsweise die Umfrage, wie türkischer Honig schmeckt, die Anleitung zu einer Narnia-Party und die Beschreibung vieler Fantasy-Kreaturen sowie einige eingebrachte Quizspiele.
Kinder, die sich mit Narnia gern intensiver beschäftigen möchten und keine Scheu vor den damit verbundenen lehrreichen Anteilen haben, können mit diesem Buch sicherlich viel Spaß haben. Fraglich ist hierbei allerdings, welche Altersgruppe konkret angesprochen wird. Einige Informationen richten sich mehr an ältere Kinder, viele Inhalte dürften allerdings selbst Kinder von etwa elf oder zwölf Jahren langweilen. Am ehesten eignet sich das Buch wohl für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, wobei hier zu beachten ist, dass das Buch mit älteren Personen - Geschwistern, Eltern oder anderen - durchgearbeitet werden sollte, da die Textmenge jüngere Kinder sonst schlicht überfordern dürfte.
Für erwachsene und jugendliche Fans der Narnia-Chroniken ist das Buch wenig oder überhaupt nicht geeignet, da sehr viele spielerische Elemente enthalten sind und der betont witzig gehaltene Ton der Autoren schnell nervig wirkt.