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 Tod eines Sprayers

Autoren: Jürgen Raap
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Karl-Josef Bär, ein am Existenzminimum lebender Privatdetektiv, wundert sich im höchsten Maße über seinen neuen Auftrag. In der Nacht hat ein Unbekannter das Auto des Versicherungsvertreters Wolfgang Jacoby mit Silberfarbe besprüht. Anstatt bei der Polizei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu machen, beauftragt Jacoby den Detektiv mit der Aufklärung der Tat. Um seine Existenz absichern zu können, muss Bär den Auftrag annehmen. Beim Abtauchen in die Szene der Off-Künstler im Stadtteil Köln-Ehrenfeld findet er in einer alten Schulbaracke prompt eine Leiche.

Bei seinen Ermittlungen, die er parallel zu denen der Polizei anstellt, entdeckt der Detektiv, dass der tote Sprayer aus dem gleichen Ort stammt wie die Exfrau seines Auftraggebers. Und an Zufälle glaubt kein Detektiv.

Die Ermittlungen führen Bär nicht nur zu vielen schrägen Typen der sogenannten Künstlerszene von Köln, sondern auch in das scheinbar gemütliche Dörfchen Unkel im Siebengebirge. Dort werden ihm viele Details aus dem früheren Leben seines Auftraggebers bekannt, die ihm letztendlich auch helfen, den Fall aufzuklären.

Das Buch ist mit viel Witz und Ironie, aber auch sehr spannend geschrieben. Der Leser ist von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, wobei die einzelnen Handlungen teilweise stark die Lachmuskeln, aber auch das Nervenkostüm strapazieren.

Die Person des Detektivs Bär ist als liebevoller "Kölsche Jung" dargestellt, dem aber auch nichts Menschliches fremd erscheint. Auch die vielen schrägen Typen, mit denen er es bei seinen Ermittlungen zu tun hat, werden lebendig geschildert, so dass es dem Leser nicht schwer fällt, sich die handelnden Personen vorzustellen.

Aber nicht nur diese Mllieuschilderung der Großstadt, sondern auch die Darstellung der vermeintlichen ländlichen Idylle ist dem Autor hervorragend gelungen. Und derjenige, der bisher noch nicht wusste, dass diese Idylle meistens trügt, erfährt es spätestens in diesem Buch. Intrigen, menschliche Schicksale usw. - alles wird, um den Schein zu wahren, unter den Teppich gekehrt. Wie überall zählen auch in einem kleinen Dorf nur Macht, Geld und Einfluss.

Mit viel Einfühlungsvermögen in die Eigenarten der einzelnen Gruppen gelingt es letztendlich nicht der Polizei, sondern dem Detektiv Bär, sowohl den Mord als auch die Sachbeschädigung am Auto seines Auftraggebers aufzuklären. Ob dieser jedoch über die Lösung des Falles wirklich so glücklich ist, soll der Leser selbst entscheiden.

Alles in allem ein Buch, das man erst wieder aus der Hand legt, wenn man es ausgelesen hat.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2006 | ISBN: 3937001859 | Preis: 8,90 Euro | 259 Seiten | Sprache: Deutsch

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