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Oft steht sich der Mensch selbst im Weg, wird von seinen Emotionen überrollt. Wer kann schon von sich behaupten, wirklich zufrieden und glücklich zu sein? Wer kennt nicht die ständigen Grübeleien, das Hadern mit sich selbst, das Unverständnis anderen gegenüber. Das Leben ist nicht leicht, wird nicht selten geprägt von Schuldgefühlen, Wut, Ärger und vor allem Frustration. Vielleicht läuft es auch in der Partnerschaft nicht mehr richtig oder das Familienleben ist schon lange keins mehr und auch im Job gibt es keine Fortkommen mehr. Man erwartet viel und bekommt nichts.
Dass man seine Emotionen bis zu einem gewissen Grad steuern kann, ist nicht neu. Doch viele scheitern schon am Versuch. Hier setzten die Autoren Margot und Michael Schmitz, eine Psychiaterin und ein Psychologe, an. Dazu gilt es, sich erst einmal selbst kennen zu lernen, sich klar zu machen, was für ein Mensch man ist. Um Klarheit zu bekommen, muss man Fragebögen ausfüllen. Je nach Punktezahl wird man dann bestimmten Typen zugeordnet. So erfährt der Leser beispielsweise, ob er Denker oder Gefühlsmensch ist, introvertiert oder extrovertiert ist. Die eigenen Anlagen sind verantwortlich für Handlungsmuster, die es zu durchbrechen gilt.
Positive Psychologie ist ein Schlagwort des Buches. Damit wird der Mensch befähigt, positiv zu denken, Stärken zu erkennen und Zuversicht zu finden. Es geht darum, wieder Freude am Leben und Glück zu empfinden. Negatives Denken oder auch der Hang zum Perfektionismus werden aufgegeben, Konflikte mit bestimmten Strategien vermieden. Orientieren kann man sich an drei Kapiteln. Da geht es um "Wider dem Alltagstrott", "Liebe, Lust und Leidenschaft" und um "Arbeit, Karriere und Erfolg".
Sehr interessant sind die vielen Geschichten anderer Menschen, die für viele von uns einen großen Wiedererkennungswert haben. Und man erkennt, das Schicksal ist auch abwendbar. Man muss es nicht hinnehmen. Man lernt aber auch, sich an Dingen, die sich nicht ändern lassen, nicht aufzuhängen. Um erfolgreich zu sein, muss man an sich arbeiten und auch ehrlich mit sich selbst sein. Doch das ist es wert.
Der eine oder andere mag die Fragebögen, die man doch so ähnlich aus diversen Frauenmagazinen kennt, belächeln. Tatsächlich ist es befremdlich, sich auf diese Art und Weise in bestimmte Schubladen stecken zu lassen. Es ist wie bei einem Horoskop, irgendwas passt immer. Und tatsächlich finden sich in den Einschätzungen viele Parallelen zur eigenen Persönlichkeit.
Das eigene Profil ist aber ein Weg zur Selbsterkenntnis und eine große Hilfe bei der Weiterarbeit mit dem Buch. Es ist nicht unbedingt eine einfache Lektüre. Mitarbeit ist gefragt. Doch da die Autoren den Leser immer positiv bestärken, ist das nicht ganz so schwer. Man fühlt sich ernst genommen mit seinen Gefühlen. Auf Schwächen wird nicht herumgehackt. Vielmehr werden die Stärken herausgestrichen, die jeder Mensch hat, auch wenn er sich noch so sehr als Versager fühlt.
Man kann dem Buch viel für sich selbst entnehmen, auch wenn man Fragebögen nicht mag. Es regt zum Umdenken an.
Die Texte sind sehr verständlich geschrieben und auch gut strukturiert. Man fühlt sich als Leser angenommen. So ist das Buch tatsächlich "Nahrung für die Seele" und eignet sich für Menschen, die nicht mehr weitermachen machen wollen wie bisher.