Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Es hat drei Brandstiftungen gegeben. Der Täter hinterlässt an jedem Brandort ein rotes Plastikpferd - ein "dezenter" Hinweis des Täters auf den im Polizeijargon verwendeten Ausdruck
rotes Pferd für einen kriminellen Brandstifter. Kogoro Mori und Heiji gehen einem Hinweis einer jungen Frau nach, die den Brandstifter gesehen zu haben glaubt. Zwar wimmelt die Frau die beiden Detektive ab, doch wenige Stunden später brennt ihr Haus und sie kommt in den Flammen um. Doch Heiji und Conan glauben nicht an einen Brandstifter und stellen dem Täter eine raffinierte Falle.
Einige Tage nach der Entlarvung des Brandstifters und Mörders machen Conan Edogawa, Ayumi Yoshida, Mitsuhiko Tsuburaya, Genta Kojima und Ai Haibara, die "Detective Boys", und Professor Agasa einen Ausflug. Unvermittelt fährt Agasa fast auf ein riesiges Wohnmobil auf, dass auf der Straße steht. Die vier Studenten, die damit unterwegs sind, laden die Kinder und den Professor ein, mit ihnen zu essen und zu einem berühmten Aussichtspunkt mit zu fahren. Doch eine der Studentinnen verschwindet und liegt wenig später blutüberströmt mitten auf der Straße. Die Polizei geht von einem Unfall aus, nur Conan glaubt, dass die junge Frau ermordet wurde. Er hat einen der Studenten im Verdacht, doch fehlen die Beweise.
Wieder zu Hause, begegnet Conan einem in ganz Japan berühmten Kinderstar. Der Junge sucht seine Mutter, die ihn als Säugling aussetzte. Einziger Anhaltspunkt sind Postkarten, die er seit einiger Zeit erhält und die von seiner Mutter zu sein scheinen. Dank Conan finden sie tatsächlich eine Spur der Frau, doch kaum sind sie in dem gesuchten Hotel angekommen, in dem die Frau zu arbeiten scheint, ereignet sich ein Mord. Ist etwa die Mutter des Fernsehstars eine Mörderin?
Drei abgeschlossene Mordfälle finden sich in diesem 39. Band der Manga-Serie rund um den Grundschüler Conan Edogawa. Der Junge ist in Wirklichkeit der berühmte Detektiv und Oberschüler Shinichi, dem von Verbrechern einer geheimnisvollen Organisation ein Gift eingeflößt wurde, dass ihn schrumpfen ließ.
Fast die Hälfte des Bandes nimmt der Fall des raffinierten Brandstifters ein. Zeichentechnisch grandios, voller Action-Sequenzen, perfekt arrangierter Tatorte und einer Fülle an Personen und Verdächtigen, krankt dieses Krimi-Abenteuer am Motiv des Täters und seiner Vorgehensweise. Alles wirkt viel zu kompliziert, zu sehr arrangiert und zu unwahrscheinlich. Vor allem stört die Fülle an Indizien, die andere Personen verdächtig machen. Wirklich jede einzelne Person in diesem Krimi handelt so dumm und offensichtlich verdächtig, dass es schmerzt, den einzigen Unverdächtigen als Täter präsentiert zu bekommen.
Völlig unsinnig ist der Mord im zweiten Fall. Ein Täter, der sich diese Methode ausdenkt, um möglichst unauffällig einen Menschen - noch dazu ohne jeden ersichtlichen Grund - zu ermorden, gehört nun wirklich bestraft, und zwar wegen erwiesener Dummheit! Zwar sind hier die Charaktere brillant in wenigen Strichen in Szene gesetzt und die dem Fall innewohnende Tragik sehr gut zeichentechnisch umgesetzt. Aber ein solcher Mord, ein solcher Tathergang sind eines Aoyama nicht würdig.
Doch leider geht es noch schlechter. Ein Fall zum Abgewöhnen ist die Suche nach der Mutter inklusive einem Mord, der ohne Motiv, ohne Sinn und ohne Idee auskommt. Hier wird dem Genre Krimi-Manga kein Gefallen getan, diese drei Fälle sind "Conan zum Abgewöhnen". Nur hartgesottene Fans des kleinen Meisterdetektivs verfolgen nach dem 39. Band die Absicht, den 40. Band zu erstehen. Die zahllosen Beispiele grandioser Erzählkunst gepaart mit meisterhafter Zeichentechnik Aoyamas in dieser Abenteuer-Reihe mögen ihnen Recht geben, dieser Band aber gehört ganz sicher zu einem der Schwächsten der Serie.
Fazit: Leider ist dieses Abenteuer schwach, sehr schwach. Keiner der Fälle erreicht ein annehmbares Niveau, Gelegenheitsleser können auf ihn verzichten. Auch Fans seien gewarnt: Hier ist Conan in absolut miserabler Form.