Dean Koontz, bekannt durch seine Thriller und Horror-Romane, hat mit "Nacht der Zaubertiere" sein Kinderbuch-Debüt abgeliefert. Das 175-seitige Hardcoverbuch erschien im Verlag Ueberreuter.

Onkel Isaac ist Spielzeugmacher. Er ist jedoch nicht irgendein Spielzeugmacher, sondern Onkel Isaac stellt Zaubertiere her. Zaubertiere sind Plüschtiere, die eine ganz besondere Aufgabe haben: Sie werden geschaffen, um einem Kind in einer schwierigen Lebenssituation ein ganz besonderer Trost und Freund zu sein. Doch Onkel Isaac hat den Zaubertieren, die sprechen und sich bewegen können wie normale Lebewesen, zusätzliche Fähigkeiten mit auf den Weg gegeben. So hat er dem Bären Amos beispielsweise Führungsqualitäten mitgegeben, die dieser braucht, als Onkel Isaac stirbt. Der Zauber des guten Mannes verblasst langsam im Haus und Amos’ Aufgabe ist es, der neuen Spielzeugmacherin Martha Miller Bescheid zu geben, dass sie in Onkel Isaacs Fußstapfen treten soll. Doch um Martha Bescheid zu geben, müssen die Zaubertiere ungesehen in die Stadt kommen - und die Zeit drängt, denn zum Einen will Isaacs Neffe den Spielzeugladen so rasch wie möglich verkaufen, zum Anderen werden die bösen Spielzeuge in den Gewölben unterhalb von Isaacs Laden durch den verblassenden guten Zauber wieder wach. Sie wollen die Macht übernehmen, um Kinder nach Herzenslust quälen zu können, aber dazu müssen sie verhindern, dass Martha Miller ihr Amt antritt ...

Gute Spielzeuge treten gegen böse Spielzeuge an, so könnte man den Inhalt knapp zusammenfassen. Doch dies ist bei weitem nicht alles, denn "Nacht der Zaubertiere" hält eine Menge Zauber für jüngere wie ältere Leser parat.
Da sind zum Einen die verschiedenen Zaubertiere, die sich im Namen des Guten zusammen auf den Weg machen, die jedoch alle ganz unterschiedlich sind. Diese verschiedenen Charaktere schließt der Leser schon rasch in sein Herz, und sie sind nicht einfach nur niedlich, sondern beschäftigen sich mit ernsthaften und intensiven Gefühlen, Träumen und Wünschen, ja, sogar ein wenig Philosophisches hat Koontz in seine Geschichte eingeflochten.
Unterstützt von dem klar definierten Ziel der Zaubertiere und den immer näher kommenden bösen Spielzeugen wird die Lektüre zudem rasch sehr spannend, zumal auch auf dem Weg zu Martha Miller bereits zahlreiche Gefahren der Stadt auf die kleinen Stofftiere warten.
Tempo halten auch die Kampfszenen bereit, bei denen so manche Füllwatte lassen müssen. Ebenfalls positiv zu werten: Füllwatte fließt, kein Blut. Das macht das Buch nicht weniger spannend, nicht weniger mitreißend und nicht weniger abenteuerlich sowie stellenweise bedrohlich, aber das macht es auch für jüngere Kinder geeigneter.

"Nacht der Zaubertiere" ist ein rührender Roman für große und kleine Kinder gleichermaßen. Ein Buch, das man immer wieder aus dem Schrank holen wird, um es zu lesen - oder vorzulesen.