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Juni 1977. Der amerikanische Schriftsteller Robert Luczak soll für die Zeitschrift "Harpers" nach Kalkutta fliegen, um das Manuskript eines berühmten Dichters entgegenzunehmen. Das Manuskript gibt Rätsel auf, denn der große Bengalidichter M. Das ist vor Jahren ermordet worden.
Robert nimmt seine Frau Amrita, die dolmetschen soll, und seine sieben Monate alte Tochter mit nach Indien. Die Familie wird von einem Vertreter des Schriftstellerverbandes von Bengalen willkommen geheißen. Ein erstes Treffen wird arrangiert.
Es stellt sich allerdings heraus, dass niemand des Verbandes den Dichter M. Das seit seinem angeblichen Tod gesehen hat. Aber die Korrespondenz spricht dafür, dass er doch mit dem Leben davon gekommen sein muss.
In den Verhandlungen wird beschlossen, dass das Manuskript zur Veröffentlichung an Rober Luczak gehen soll.
Dass alles so glatt läuft, bietet wenig Soff für eine Story in "Harpers". Doch Roberts Arbeit ist damit beendet. Die Abreise steht kurz bevor.
Doch dann kommt alles anders. Krishna, eine Kontaktperson Roberts, behauptet, man habe ihm nur eine Geschichte aufgetischt und er kenne jemanden, der die Wahrheit wüsste. Es wird ein Treffen mit Jayaprakesh Muktanandaji arrangiert. Der junge Mann erzählt von einer Sekte, die nicht vor Menschenopfern zurückschreckt. Eines der Opfer soll M. Das gewesen sein.
Wenn die makabere Geschichte stimmt, müsste das Manuskript eine literarische Fälschung sein. Luczak will der Sache unbedingt nachgehen. Für die Wahrheit zahlt er allerdings einen zu hohen Preis.
Es ist eine merkwürdige Geschichte. So faszinierend sie auf die eine Art wirkt, so befremdlich ist sie andererseits. Das Spannende an diesem Thriller ist sicher die Entwicklung, die immer makaberer wird und stets an Dramatik zulegt. Auch die Kulisse, in der die Geschichte spielt, wirkt sehr beunruhigend. Kalkutta wird als sehr gefährliche, unheimliche und schmutzige Stadt beschrieben. Da wirkt es sehr unglaubwürdig, dass Luczak seine Frau und ein Baby einfach so diesen Gefahren ausgesetzt hat, auch wenn das für die Entwicklung der Geschichte letztendlich nötig ist.
Der Horror kennt in diesem Buch keine Grenzen. Es gibt einige Szenen in Zusammenhang mit dem Kali-Kult, auf die man gerne verzichtet hätte. Sie sind nicht nur furchterregend, sondern bluttriefend und ekelhaft.
Der Autor schreibt allerdings sehr eindringlich, so dass man sich diesem Buch kaum entziehen kann, auch wenn man schon ahnt, dass nun eine schlaflose Nacht bevorsteht.
Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven, sondern eher etwas für abgebrühte Leser.