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"Hui Buh das Schlossgespenst" - Rund dreißig Jahre sind die Hörspiele um den tollpatischen Geist des Schlosses Burgeck mittlerweile nun schon alt, doch noch immer spukt Hans Clarin in einer seiner vielen Paraderollen durch die Kassetten-Rekorder und CD-Player. Mit "Hui Buh im dunklen Mitternachtswald" legte Europa im Januar 2004 die fünfzehnte Folge der lustigen Grusel-Reihe neu auf.
Hui Buh langweilt sich. Kein Wunder, ist König Julius der 111. doch gemeinsam mit seiner Gemahlin, der Königin Konstanzia, und in Begleitung des alten Kastellans ausgegangen. Doch schnell ist die Langeweile vergessen, denn das hellhörige Gespenst vernimmt lästerliche Stimmen, die im Gasthaus im Wald die Existenz des Geistes anzweifeln. Empört nimmt Hui Buh die Gestalt des Schieläugigen Kutschers an und eilt hinab zur Spukspelunke, um dem Verleumder den Wegzoll für die Durchquerung des Waldes abzuknöpfen. Doch das Gespenst rechnet nicht mit Widerstand und ist völlig verdattert, als der Übeltäter durch die Hintertür entkommt. Nun richtig zornig entschließt sich Hui Buh, dem Missetäter zu folgen und ihn zu stellen - doch diese Aufgabe stellt sich als schwieriger heraus als sie zu sein scheint. Denn als sich Hui Buh schließlich in Kunibert Den Gnadenlosen Kerkerwärter verwandelt, legt sein Widersacher einen Bann über den Geist, verbannt ihn ins eigene Verlies und fordert ein Lösegeld ...
Als eher durchschnittliche Folge der Reihe "Hui Buh das Schlussgespenst" zeigt sich das vorliegende fünfzehnte Hörspiel um den tollpatischen und völlig von sich und seinen Spukkünsten überzeugten Schlossgeist. Die sonst so herrlich humorvolle Situationskomik der Hörspiele wirkt hier ein wenig aufgesetzt und albern, der Handlungsverlauf kann nicht wirklich überzeugen und die gewohnt spitzzüngigen Dialoge bleiben aufgrund mangelnder Charaktere zum Großteil aus.
Einzig die bekannte Geräuschkulisse sowie die 80er-Jahre-Musikuntermalung, die den Flair der Hörspielreihe aufleben lässt, zeugen davon, was den Hörer normalerweise in den Hörspielen um Hui Buh erwartet. Ausnahme hierbei sind natürlich Hans Paetsch und Hans Clarin, die als Erzähler-Gespenst-Duo die Geschichten der Reihe dominieren und maßgeblich zu ihrer Atmosphäre beitragen. Auch in "Hui Buh im dunklen Mitternachtswald" sind die beiden Sprecher wieder hervorragend aufgelegt, ganz anders als die drei übrigen Schlossbewohner. Diesen kann man jedoch nicht die Schuld für ihren mageren Auftritt geben, denn die halbherzige, monotone Sprechweise ist wohl auf den Umstand zurückzuführen, dass sie (in ihrer Abwesenheit) lediglich durch einen Spuk Hui Buhs schattenhaft zugegen sind.
Fazit:
"Hui Buh im dunklen Mitternachtswald" schwächelt leider in seiner Inszenierung - es fehlen die flotten, spitzzüngigen Dialoge und eine überzeugendere Handlung. Zwar können Erzähler Hans Paetsch und Hui Buh Hans Clarin erneut gefallen, die anderen Schlossbewohner wirken, bedingt durch die ihnen in dieser Folge zugedachte Rolle, befremdend unmotiviert.