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Bücher über Dinosaurier und Dinosaurierfiguren sind großartig für kleine Fans der großen Echsen. Irgendwann kommt jedoch zwangsläufig die Frage auf, wie die Arbeit eines Paläontologen oder Geologen wohl vor sich gehen mag: Muss es nicht ungeheuer spannend und schwierig sein, mit Hammer und Meißel ein versteinertes Skelett aus einer Gesteinsschicht zu lösen, zu reinigen und anschließend zusammenzusetzen?
Die Tätigkeit eines Paläontologen kann man mit diesem Experimentierkasten vorzüglich simulieren. Er enthält, eingeschlossen in einen Gipsblock, die Teile eines Tyrannosaurus-rex-Skeletts, zudem Hammer, Meißel, Pinsel und Schwamm zum Herausarbeiten und Reinigen der Knochen.
Folgt man der Anleitung, so kann eigentlich nichts schief gehen: Möglichst durch eine Schutzbrille - eine Sonnenbrille tutÂ’s gegebenenfalls auch - geschützt und an einem leicht zu reinigenden Ort (Hobbykeller, Terrasse, Bad, Balkon) und in Anwesenheit eines Erwachsenen, beginnt der Paläontologennachwuchs, mit Hammer und Meißel das Skelett zu befreien. Das Auffinden des ersten Knochens und auch die weitere Arbeit dauern unter Umständen eine ganze Weile, denn mit Fossilien muss man natürlich behutsam umgehen!
Anmerkung für Eltern und Großeltern: Keine Sorge, sie sind aus robustem Kunststoff und halten viel aus. Sie werden möglicherweise staunen, mit welcher Geduld und Spannung Ihr Kind bei der Sache ist, und welches Geschick es mit der Zeit entwickelt.
Praktischerweise findet sich gleich zu Anfang des Begleitheftchens eine Übersicht der auszugrabenden Skelettteile, sodass der Ausgräber nicht etwa zu früh die Arbeit niederlegt und dann enttäuscht ist, weil er noch einmal Hammer und Meißel zur Hand nehmen muss.
Die freigelegten Teile werden mit dem Schwamm und Wasser ordentlich vom Gips, Verzeihung, "Gesteinsresten und -staub", gereinigt, getrocknet und dann zusammengesetzt: Fertig ist ein beeindruckendes T-Rex-Skelett, mit dem man prima spielen kann, und das der Junior-Fossilienjäger umso mehr schätzt, weil er weiß, wie viel Arbeit er investiert hat.
Der Experimentierkasten eignet sich laut Herstellerempfehlung für Kinder ab acht Jahren, und dies trifft zu: Jüngere Kinder bringen weder die erforderliche Kraft noch entsprechende Ausdauer auf. Denn der Ausgrabungsvorgang dauert je nach Geschicklichkeit unter Umständen weit über eine Stunde, vielleicht auch zwei und mehr. Gegebenenfalls muss der anwesende Erwachsene ab und zu kurz übernehmen - aber bitte geben Sie Hammer und Meißel bald wieder zurück, auch wenn Sie in Ihrer Kindheit von einem solchen Spiel immer geträumt haben! Kinder mit Interesse am Fachgebiet haben viel Spaß mit diesem Experimentierkasten, zumal an der handwerklichen Betätigung "wie die Großen" selbst, die sich trotz der kindgerechten Gestaltung bemerkenswert eng an die Realität des Paläontologen anlehnt. Die bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ausgrabung und Zusammenbau, zusammen mit ein paar Warnhinweisen am Anfang, garantiert den Erfolg. Außerdem finden sich im Begleitheftchen interessante, illustrierte Informationen über den Tyrannosaurus Rex, über den Prozess der Fossilentstehung und das Zeitalter der Dinosaurier.
Das Skelett selbst sieht im Übrigen noch "echter" aus als auf der Verpackung und in der Anleitung und verdeutlicht sehr gut sowohl den unverwechselbaren Aufbau des T. Rex als auch seine Gefährlichkeit.
Dieser großartig konzipierte Experimentierkasten vermittelt nicht nur einen unmittelbaren und spannenden Eindruck von der Arbeit eines Paläontologen, sondern das Kind behält am Ende eine bleibende Erinnerung an das vergängliche Experiment - das fertige Skelett. Die Verletzungsgefahr ist bei Beachtung der Sicherheitsratschläge sehr gering, allerdings empfiehlt sich der Kasten nicht für Kinder mit Asthma oder anderweitig gegen Staub empfindlichen Atemwegen.
Das einzige Problem könnte sein, dass der Paläontologennachwuchs nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Arbeit wie der Sohn der Rezensentin fragt: "Und wann kann ich mein nächstes Skelett ausgraben?"