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Zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart wurde das Jahr 2006 offiziell zum Mozartjahr erklärt. Und gerade Mozart bietet sich an, Kindern klassische Musik näher zu bringen. Denn kaum ein anderer klassischer Komponist konnte bereits in so jungen Jahren beachtliche Erfolge erzielen. Sich mit dem jungen Mozart zu identifizieren ist für Kinder also um einiges leichter als mit den erwachsenen Komponisten. Hier setzt das Buch von Deborah Einspieler an.
Auch wenn Titel und Grafiken es suggerieren: Das Buch hat nichts mit der gleichnamigen Zeichentrickserie zu tun, die erstmals Anfang 2006 ausgestrahlt wurde. Die Bilder im Buch sind zwar dieser Serie entnommen. Inhaltlich haben Buch und Zeichentrickserie aber nichts miteinander zu tun, bis auf das gemeinsame Thema: Mozart.
Die Geschichte beginnt mit Valentin, der von seiner mozartbegeisterten Mutter mal wieder zu einem Besuch nach Salzburg ins Mozart-Museum geschleppt wird. Während seine Mutter schwärmerisch durch Salzburg zieht, langweilt sich Valtentin einfach nur und kann dem Ganzen nichts abgewinnen. Auch ein erneuter Museumsbesuch ist für ihn einfach nur ärgerlich. Zu allem Unglück stößt er sich dann auch noch heftig den Kopf und wird ohnmächtig. Als er zu sich kommt, ist er allein im Museum. Allein mit dem jungen Mozart. Dieser beginnt nun von seiner Kindheit zu erzählen. Besonders viel Raum nimmt dabei die Schilderung der ersten Europareise der Familie Mozart von 1763 bis 1766 ein.
Die Autorin geht im Schnelldurchlauf durch Mozarts Kindheit und versucht vieles zu erzählen und zu erklären, was ihr eigentlich auch gut gelingt. Ihr Erzählstil ist durchaus kurzweilig und leicht verständlich. Der Leser kommt allerdings nicht zur Ruhe und kann sich schwer auf Mozart einlassen. Gut gelingt Deborah Einspieler, dass sie in der Person von Valentin Fragen an Mozart richtet und versucht auch etwas vom Alltag des 18. Jahrhunderts zu erzählen. Natürlich dürfen auch die kleinen Anekdoten (wie zum Beispiel der Kuss, den Mozart auf die Wange der österreichischen Kaiserin drückte) nicht fehlen. Man erfährt eine Menge an Informationen; auf Grund der Fülle liest sich das Buch aber eher wie ein tabellarischer Lebenslauf. Die Schilderungen bestehen streckenweise nur aus trockenen Jahreszahlen und den dazugehörigen Ereignissen. Die Versuche, der Erzählung Leben einzuhauchen, wirken verloren. Insbesondere zum Schluss überstürzen sich die Ereignisse und werden noch knapper abgehandelt, bis schließlich die erste Italienreise kurz angerissen wird und damit dann die Mozartbiographie doch etwas abrupt endet.
Die Grafiken im Buch sind passend zum Text eingefügt und werden durch Originaldokumente wie handschriftliche Notenaufzeichnungen und zeitgenössische Portraits Mozarts ergänzt.
Weiterhin liegt dem Buch eine CD bei, auf der einige Stücke aus Mozarts umfangreichen Schaffen zu hören sind. Den größten Raum nimmt dabei die "Kleine Nachtmusik" ein. Leider sind die anderen Stücke nur Ouvertüren und Arien aus verschiedenen Opern. Hier hätte etwas mehr Vielfalt gut getan. Leider fehlen auch Ausschnitte aus anderen Kompositionen, wie zum Beispiel Sinfonien.
Fazit: Eine schwer verdauliche Biographie des jungen Mozart. Viele Fragen werden beantwortet, aber dem Leser wird auch viel abverlangt. Das Leben des jungen Mozart zieht an einem vorbei, ohne dass man daran teilhaben könnte.