Zusammen mit ihrer Patchworkfamilie ist Sophie auf einem Wanderurlaub in den Bergen. Schon am ersten Abend kommt es mit ihrem Vater zu einem heftigen Streit. Sophie beschließt alleine nach Hause zu fahren; des Nachts reißt sie also nur mit einer Taschenlampe und einem Rucksack ausgerüstet aus.
Auf dem Weg ins Tal verläuft sie sich, was ihr dann auch langsam unbehaglich wird, als es direkt hinter ihr im Unterholz knackt und raschelt. Sophie dreht sich vorsichtig um und sieht direkt in ein paar dunkle Augen in einem Gesicht, was ihr einen solchen Schrecken einjagt, dass sie rückwärts stolpert und dann auch noch bewusstlos liegen bleibt.
Als sie am nächsten Morgen aufwacht, sieht sie genau diese Augen direkt neben ihr. Sie gehören einem Jungen, was sie in der Nacht vor Schreck gar nicht erkannt hatte. Nun, im Tageslicht, kann sie ihn besser betrachten, und ihr fällt sein befremdliches Aussehen auf. Als sie versucht mit ihm zu reden, antwortet er nur in ihr unverständlichen Knack- und Grunzlauten, woraus sie schließt, dass er nicht aus dieser Zeit stammen kann - vielleicht ist er ein Neandertaler? Mit Hand und Fuss versucht sich Sophie zu verständigen, was schließlich auch von Erfolg gekrönt ist; sie erfährt den Namen des Jungen - Bataa.
Zwischen Bataa und Sophie entwickelt sich innerhalb weniger Tage eine richtige Freundschaft, doch diese wird durch Forscher aus dem Tal gefährdet, denn auch diese wissen von der Existenz des Neandertaler-Jungen. So beginnt für die beiden Freunde ein Wettlauf mit der Zeit ...

Zu Anfang wirkt diese Geschichte etwas verwirrend, denn der Hörer, welcher den gleichnamigen Film nicht gesehen hat, kann der Handlung kaum folgen.
Im Hörbuch "Lapislazuli" sprechen die Originalschauspieler, die auch im Film spielen. Dies ist zwar aufgrund der hohen Anzahl an Sprechern zum einen sehr unterhaltsam, da nicht immer die gleiche Person spricht und erzählt.
Zum anderen sind die geführten Dialoge zum Teil einfach sehr abrupt geschnitten - wahrscheinlich genau so, wie sie im Film eben sind. Da liegt der Knackpunkt, denn für einen Film mag diese Art vielleicht richtig sein, bei einem Hörbuch jedoch sollte eine Form gewählt werden, in welcher der Hörer dem Geschehen leicht folgen kann. Kann er das nicht, verliert er schnell das Interesse an der Geschichte und schaltet ab. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist wohl auch die visuelle Vorstellung des Geschehens. Ist eine Geschichte richtig unterteilt und gesprochen, fällt es dem Hörer leicht, sich Personen, Umgebung und mehr vorzustellen, auch wenn er den Film nicht gesehen hat. Dies gelingt bei diesem Hörbuch leider kaum.

Allerdings gibt es auch einige aufwertende Elemente am Hörbuch "Lapislazuli" aufzuzählen:
zum einen die wirklich schön ausgedachte Geschichte, die vor allem dem Kinder- und Jugendbereich zugeordnet werden kann und diese Zielgruppe sicherlich anspricht. Welches Kind hat sich in irgendeiner Phase nicht schon einmal für Dinosaurier und Steinzeitmenschen interessiert und sich in seiner Phantasie eine Begegnung oder ein Leben damit vorgestellt ?
Auch das Cover und das integrierte Booklet ist sehr ansprechend mit den Fotos aus der Verfilmung aufgemacht.
Erwähnenswert ist noch die recht lurze Gesamtspielzeit, so dass das Hörspiel in einem Rutsch gehört werden könnte, wenn der Hörer dies möchte. Positiv ist auch, dass das Hörbuch in einzelne anwählbare Abschnitte aufgeteilt ist. So kann man sich bei Bedarf diverse Teile direkt anwählen und noch einmal anhören, ohne lange suchen zu müssen.

Als kleine Auffrischung ist das Hörbuch "Lapislazuli - im Auge des Bären" wahrlich geeignet, ohne jeoch den Film im Vorfeld gesehen zu haben ist wohl mancher Hörer überfordert - oder gar vom Ergebnis enttäuscht, weil er sich vielleicht mehr erwartet hat.
Aufwertend ist aber auf jeden Fall das Booklet mit den vielen schönen Fotos, was so manchen entschädigen wird. Schön integriert in die Geschichte ist auch das passend gewählte Lied, das am Abschluss gespielt wird. Es handelt sich um "Dieser Weg" von Xavier Naidoo, dem bekannten deutschen Musiker
Abschließend kann ich sagen, dass "Lapislazuli - im Auge des Bären" ein sehr nettes Hörbuch ist, welches ich aber nur in Kombination mit dem zugehörigen Film empfehlen würde.