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Frisches Obst soll man ja bekanntlich nicht so lange herumliegen lassen, ansonsten wird es schlecht. Und auch wenn diese Analogie nicht ganz eins zu eins auf das Partyspiel "
Äpfel zu Äpfeln" übertragbar ist, so nagt der Zahn der Zeit bei stetiger Benutzung auch an diesem Produkt schneller, als einem lieb ist. Schließlich sind schon ganze Nächte mit dem simplen, aber spaßigen Prinzip des amüsanten Wortvergleichens verbracht worden, man hat schon Gruppen erlebt, die sämtliche Karten des Spiels in einer Marathonsitzung durchspielten. Nun sind alle roten Äpfel des Kastens hinreichend bekannt und haben bereits einen faden Beigeschmack - ganz klar, eine Erweiterung muss her!
Diese ist in vielerlei Dingen identisch zum Hauptspiel, sei es in der Aufmachung der Box, im Preis oder in der Gestaltung der Karten, die immer noch unangenehm spitze Ecken und allerlei peinliche Rechtschreibfehler vorzuweisen haben. Lediglich ein Heftchen als Spielanleitung gibt es nicht mehr - die Regeln haben sich ja auch keinen Deut verändert. Da man die Erweiterung von "Äpfel zu Äpfeln" logischerweise auch ohne das Hauptspiel benutzen kann, stehen diese aber nochmal in Kürzestform auf dem Kasten selbst drauf. Nochmal zur Erinnerung: Jeder Spieler bekommt sieben "rote Äpfel" (Karten) auf die Hand, die verschiedene Begriffe wie Politiker, Orte, Nahrungsmittel oder sonstige Alltagsgegenstände vorweisen. Einer ist in jeder Runde Schiedsrichter und darf nicht mitspielen. Er zieht einen "grünen Apfel" vom Stapel, auf dem ein Adjektiv wie "vorwitzig" oder "mysteriös" steht, und liest es laut vor. Jetzt legt jeder andere Spieler schnell einen roten Apfel auf den Tisch, der zu dem Attribut passt oder auch nicht - der letzte hat das Nachsehen und muss seine Karte zurücknehmen. Der Schiedsrichter mischt nun alle abgelegten Karten, vergleicht sie der Reihe nach - unter allerlei hämischen Kommentaren und Gelächter der Mitspieler - mit dem grünen Apfel und sucht sich eine Karte raus, die ihm am besten gefällt. Derjenige, der diese Karte gelegt hat, bekommt den grünen Apfel als Punkt. Danach wechselt der Schiedsrichter, jeder bekommt einen neuen roten Apfel und eine neue Runde beginnt. Das geht so lange, bis ein Spieler eine bestimmte Anzahl von Punkten hat. Sehr simpel und sehr spaßig, kann in bestimmten Runden jedoch den ganzen Abend für sich vereinnahmen und kaum noch Platz für was Anderes lassen. Sie sind gewarnt!
Die einzige Neuerung zum Grundspiel sind demnach 240 neue rote und 78 neue grüne Äpfel sowie drei Blankokarten in jeder Farbe. Und was soll man schon großartig über 318 neue Worte sagen? Es scheinen häufiger etwas ungewöhnlichere oder zusammengesetzte Begriffe dabei zu sein, wie zum Beispiel "Schwellköpfe", "Eiternde Wunden", "Atomphysiker" oder "Frauenfußball". Bei den Adjektiven fallen Wörter wie "groovy", "keck" oder "vage" als etwas schwieriger auf. Aber am Spielablauf oder am Spielspaß ändert sich deswegen gar nichts. Sobald man die Erweiterung dann einmal mit dem Originalset kombiniert hat, gibt es auch keine Möglichkeit mehr, die beiden Kartensets voneinander zu trennen, weil diese sich äußerlich nicht unterscheiden.
Dem entsprechend unterliegt die erste Erweiterung von "Äpfel zu Äpfeln" exakt denselben Vor- und Nachteilen wie bereits das Grundspiel. Es ist ein großer Spaß für mittelgroße Partygruppen und Wenigspieler, bei allzu häufiger Verwendung werden das Prinzip und die Karten jedoch sehr schnell schal. Verglichen mit Obst ist "Äpfel zu Äpfeln" also so etwas wie die Sorte Granny Smith. Keine übermäßig hohe Qualität, aber man kauft und isst es immer mal wieder ganz gerne.