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"Ubuntu Linux" heißt der neue Stern am Linux-Distributionshimmel. Linux-Distributionen gibt es wie Sand am Meer und nicht selten sind die Meinungen über selbige sehr geteilt. Was "Ubuntu" anders oder gar besser macht und wie man dieses komisch klingende Ding auf seinen PC bekommt, diesem Thema widmet sich das vorliegende Buch.
Das Buch richtet sich ähnlich wie "Ubuntu" selbst vor allem an Linux-Neulinge, im Speziellen aber auch an Windows-Umsteiger. Aus diesem Grund sind eine Vielzahl von Erklärungen angenehm ausführlich, jedoch zu keinem Zeitpunkt aufdringlich ausufernd. Der Autor beginnt mit der Partitionierung. Zur Installation verliert er nicht viele Worte, man kann sowieso nichts einstellen außer dem Tastaturlayout und der Zeitzone. Schließlich befindet sich "Ubuntu" auf der heimischen Festplatte und der erste Start in die grafische Oberfläche wartet. Der geneigte User wird von einem freundlich braunen Gnome Desktop empfangen. Der Autor verpasst es nicht, Gnome grundlegend zu erklären. Da die Installation dem User ohnehin keine Wahl lässt, hat man auch die Programme installiert, auf welche der Autor im Verlauf des Buches noch weiter eingeht. Unter anderem behandelt er
OpenOffice - das MS Office-Äquivalent und
Evolution, den
Outlook-"Ersatz". Aber auch dem beliebten Browser
Firefox und dem mächtigen Grafikbearbeitungsprogramm
Gimp wird ein Kapitel gewidmet.
So weit, so gut. Als Windowsumsteiger hat man jetzt ein lauffähiges Linux-System, welches auch halbwegs hübsch aussieht. Man ist mit den gängigen Anwendungen vertraut, kann im Internet surfen et cetera. Gesetzt dem Fall, Linux ist einem nicht mehr ganz fremd, kann man natürlich auch ein Blick hinter die Kulissen wagen. Wie funktioniert das Paketmanagement, was ist Samba und wie aktiviere ich den DMA-Modus? Diesen Fragen kann man im dritten Teil des Buches nachgehen.
Prinzipiell fällt es schwer, das Buch als eigenständiges Produkt zu bewerten. Halten wir fest: "Ubuntu" ist für Windows-Umsteiger eine super Sache. Die Installation geht schnell und man kann sofort mit dem System arbeiten. Dabei vermag das Buch auch sehr gut zu unterstützen. Nebenbei klärt es viele eventuell später aufkommende Fragen von vornherein ab, etwa
Wird mein Scanner erkannt? Funktioniert mein iPod auch unter Linux?Sehr angenehm fiel der durchaus kritische Blick im Bezug auf die Paketauswahl auf. Statt des
Winamp-Äquivalents
xmms findet sich zum Beispiel eine sehr umfangreiche Medienbibliothek, welche um einiges komplexer in der Handhabung ist. Der User wird an dieser Stelle auch auf Alternativen aufmerksam gemacht.
Besonders heikel ist das Thema
(kopiergeschützte) DVDs und Linux ausgefallen. Die deutsche Rechtsprechung verbietet es dem Autor, auf dieses Thema näher einzugehen. Er kommentiert diesen Umstand mit professioneller Distanz. Ein Kapitel, das zum Nachdenken anregt.
Für 24,95 Euro bekommt man ein recht stabil gebundenes und annähernd 330 Seiten starkes Buch. Eine DVD mit allen zur Installation notwendigen Paketen sowie einer Live-Version liegt ebenfalls bei.
Fazit: Ein gut geschriebenes, reich bebildertes Nachschlagewerk für den Windows-Umsteiger, aber auch den erfahrenen Linuxuser. Der Autor hat an alles gedacht - sowohl Freunde der grafischen Oberfläche als auch Terminalnutzer finden in diesem Buch Tipps und Tricks für den Umgang mit ihrem System.