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 Conan: Conan 2

Serie: Conan
Autoren: Robert E. Howard
Illustratoren: Gary Gianni
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Conan der Cimmerer ist zurück. Mit "Conan 2" liegt nun der zweite Teil der dreibändigen Conan-Gesamtausgabe in deutscher Übersetzung vor, die alle Geschichten um den cimmerischen Barbaren aus der Feder Robert E. Howards in sich vereint. Im Original als "The Bloody Crown of Conan" betitelt, enthält das Buch alle drei Erzählungen aus dem Jahr 1934, unter anderem Howards einziges abgeschlossenes Werk mit Romanlänge.

Nachdem in http://www.media-mania.de/index.php?action=rezi&p=1&id=3492" target="_blank">"Conan 1" ein nichtssagendes Vorwort von Wolfgang Hohlbein - wohl lediglich aufgrund seines bekannten Namens - abgedruckt war, hat man bei Heyne in diesem Buch darauf verzichtet und sich an die englische Vorlage gehalten. So enthält "Conan 2" eine zweieinhalbseitige Vorbemerkung des Illustrators Gary Gianni sowie eine achtseitige Einführung des Howard-Forschers Rusty Burke, der darin kurz umreißt, wie Howard seine Idee des hyborischen Zeitalters entwickelt.

Drei Conan-Erzählungen hat Robert E. Howard im Jahr 1934 verfasst: "Der Schwarze Kreis" ("The People of the Black Circle"), "Die Stunde des Drachen" ("The Hour of the Dragon") und "Salome, die Hexe" ("A Witch Shall Be Born"). Diese unterscheiden sich von den Erzählungen in Band 1 durch mehrere Dinge, am Augenscheinlichsten jedoch durch ihren Umfang. Die beiden kürzeren umfassen 131 beziehungsweise 81 Seiten, während die längste von ihnen - der einzige Roman Howards - ganze 319 Seiten lang ist. Der Autor lässt seinen Helden damit wesentlich umfangreichere und somit auch komplexere Abenteuer erleben als noch in den beiden Jahren zuvor. Als Beispiel hierfür mag die Verfolgungsjagd der ersten Geschichte dienen, in der Conan zusammen mit seiner Geisel, der vendhyanischen Prinzessin Yasmina, auf der Flucht vor seinen Verfolgern ist. Im Verlauf der Handlung durchläuft dabei vor allem Yasmina einen beeindruckenden Entwicklungsprozess von der verwöhnten Prinzessin zur verantwortungsvollen Königin.

Anschließend folgen - wie schon in Band 1 - sogenannte vermischte Schriften, also eine Reihe von Exposés, teilweise nie ausgearbeitet, aber teilweise auch Frühformen der drei enthaltenen Erzählungen, die einen guten Einblick in Howards Schreib- und Entwicklungsprozess seiner Werke geben und daher auf jeden Fall gelesen werden sollten.

Der Anhang schließlich enthält den zweiten Teil des Essays "Hyborische Genesis" von Patrice Louinet, in dem der Autor detailliert über Howards literarische Tätigkeit in den Jahren 1933 und 1934 eingeht. Zudem sind die üblichen Veröffentlichungsnachweise und eine Karte des hyborischen Kontinents abgedruckt.

Insgesamt sind mehrere kleine und große Illustrationen sowie acht Farbtafeln aus der Feder von Gary Gianni in dem Buch zu finden. Im Gegensatz zu den Bildern von Mark Schultz in "Conan 1" wirken die dargestellten Szenen etwas verwaschener, was keine Qualitätsminderung darstellen soll, sondern dem ganzen vielmehr eine gewisse Dynamik verleiht. Conans Gesichtszüge sind hier wesentlich härter dargestellt als bei Schultz, was dem Charakter des Barbaren wesentlich besser entspricht, obgleich die jugendhafte Darstellung eines Conan teilweise zutreffender sein mag.

Auch "Conan 2" hinterlässt einen äußerst positiven Eindruck. Erneut muss der Leser feststellen, dass Robert E. Howards Darstellung des cimmerischen Barbaren und dessen Welt weit über das hinaus geht, was uns ein Arnold Schwarzenegger auf der Leinwand vermitteln wollte oder konnte. Howards Hyborea ist eine archaische Welt vor unserer Zeit, dennoch merkt man ihr an jedem Punkt an, dass sie aus den Mythen, Sagen und Legenden der Antike erschaffen wurde, dass die realen irdischen Kulturen ihre Eltern waren. So ist Conan - ebenso wie die anderen Protagonisten dieser Erzählungen - als Kind dieser fiktiven Welt nicht nur ein eindimensionaler Archetypus, sondern ein vielschichtiger Charakter, der als Vorlage für Howards Phantasien diente und den jeweiligen Anforderungen seiner Geschichten angepasst wurde. Doch gerade dies macht einen Großteil des Reizes von Howards Geschichten aus.

Markus Goedecke



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 9783453520714 | Originaltitel: The Bloody Crown of Conan | Preis: 15,00 Euro | 665 Seiten | Sprache: Deutsch

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